Predigt-Archiv
27.12.20: Ich glaube, hilf meinem Unglauben  MK 9,24– V. Janke
06.12.20: Du bist ein Gott, der mich sieht  1 Mose 16– V. Janke
01.11.20: Als Sieger leben  1. Kor 15,50-58 – V. Janke
04.10.20: Wo aber sind die Neun?  Lk 17,11-19 – V. Janke
6.3.2016: Und führe mich nicht in Versuchung  Matthäus 6,13 – Friedrich Kleibert
10.08.14: Lernen, genügsam zu sein  Philipper 4,10-13 – V. Janke
13.07.14: Gottes Frieden erleben  Philipper 4,6+7 – V. Janke
06.07.14: Zeigt eure Güte!  Philipper 4,5 – V. Janke
22.06.14: Freut euch im Herrn!  Philipper 4,4 – V. Janke
01.06.14: So viel Gnade und Liebe  Lukas 18,27 – V. Janke
25.05.14: Freude durch Schwierigkeiten  Jakobus 1,2-4 – V. Janke
04.05.14: Von Sünde ganz reingewaschen  1 Petrus 3,21 – V. Janke
20.04.14: Jesus möchte unser Vertrauen  Johannes 20,24-30 – V. Janke
18.04.14: Die Seiten der Liebe  Psalm 137 – V. Janke
13.04.14: Herr, wie groß ist deine Liebe!  Jona 1,1-3 – V. Janke
26.01.14: Gott schenkt gute Wege  2 Mose 14,1-31 – V. Janke
02.02.14: Mit Gott zelten  Psalm 15 – V. Janke
12.01.14: Gott nahe zu sein ist mein Glück  Psalm 73,28 – V. Janke
22.12.13: Gottes grenzenlose Güte  Matthäus 21,33ff – V. Janke
08.12.13: Wenn der Vater mit dem Sohne  Lukas 1,17 + Maleachi 3,23f – V. Janke
24.11.13: Damit ihr seid, wo ich bin  Johannes 14,1-6 – V. Janke
27.10.13: Heile du mich, Herr!  Jeremia 17,14-18 – V. Janke
08.09.13: Verlieren, Finden und Feiern  Lukas 15,8-10 – V. Janke
25.08.13: Jesus liebt und sucht Verlorene  Lukas 15,1-70 – V. Janke
11.08.13: Jesus kommt wieder zu richten  2 Thessalonicher 1,3-10 – V. Janke
02.06.13: Herr, du bist unsere Zuflucht für und für  Psalm 90 – V. Janke
28.04.13: Komm, steh auf im Namen von Jesus  Apostelgeschichte 9,36-43 – V. Janke
14.04.13: Wie Lot nach Zoar kam und warum er dort nicht blieb  1 Mose 18 + 19 – V. Janke
31.03.13: Darum gehet hin  Matthäus 28,16-20 – V. Janke
17.03.13: Gefahren für Jünger Jesu  Matthäus 18,6-9 – V. Janke
10.03.13: Wenn ihr nicht werdet wie Kinder  Matthäus 18,1-5 – V. Janke
03.03.13: Laß dich überzeugen  Matth 12,38-42 – V. Janke
10.02.13: Autorität und gelingendes Leben  Epheser 6,1-4 – V. Janke
13.01.13: Ich bin Gast auf Erden  Hebräer 13,10-14 – V. Janke
06.01.13: Wer glaubt hat Zukunft  Hebräer 11,8f – V. Janke
30.12.12: Er zog mich aus der grausigen Grube  Psalm 40,1-5 – V. Janke
24.12.12: Beschenkt — Gesegnet — Begnadigt  2 Korinther 9,15 – V. Janke
23.12.12: Tröstet, tröstet mein Volk  Jesaja 40,1-8 – V. Janke
02.12.12: Menschen, die das Martinshorn hören  Lukas 1,67-79 – V. Janke
11.11.12: Von Eulen und Eseln leben lernen (2)  Epheser 5,15-21 – V. Janke
21.10.12: Von Eulen und Eseln leben lernen  Epheser 5,15-21 – V. Janke
16.09.12: Was man über Liebe und Sex wissen sollte (2)  Epheser 5,3-7 – V. Janke
09.09.12: Was man über Liebe und Sex wissen sollte  Epheser 5,3-7 – V. Janke
22.07.12: Zieht den neuen Menschen an  Epheser 4,17-24 – V. Janke
15.07.12: Kennen Sie den schon?  Psalm 117 – V. Janke
01.07.12: Wenn du wachsen willst  Epheser 4,15f – V. Janke
03.06.12: Die Einheit der Gemeinde  Epheser 4,1-6 – V. Janke
27.05.12: Verachte nicht den Tag des geringen Anfangs  Sacharja 4,6-10 – V. Janke
13.05.12: Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz  Matthäus 6,19-21 – V. Janke
22.04.12: Ich werde nicht sterben, sondern leben und des HERRN Werke verkündigen  
Psalm 118,17 – V. Janke
08.04.12: Höret, so wird eure Seele leben  Jesaja 55,1-3 – V. Janke
17.03.12: Stark werden am inwendigen Menschen  Epheser 3,14-19 – V. Janke
12.02.12: Impulse zum richtigen Beten  Matthäus 6,5-8 – V. Janke
22.01.12: Glaube am Montag – am Geld wird Glaube sichtbar  1 Korinther 16,1ff – V. Janke
27.11.11: Wer ist würdig?  Offenbarung 5 – V. Janke
20.11.11: Sieben Tage und sieben Nächte – Echte Anteilnahme  Hiob 2,11-13 – V. Janke
06.11.11: Siehe, ich will Neues schaffen  Jesaja 43,19a – V. Janke
16.10.11: Muss ich vergeben?  Matthäus 18,21-35 – V. Janke
02.10.11: Danken als sehr gute Gewohnheit bereichert uns  Psalm 103,1-5 – V. Janke
25.09.11: Behütet und geborgen wunderbar  Psalm 91 – V. Janke
18.09.11: Mut tut gut!  Richter 6,12 u.a. – V. Janke
04.09.11: Das Schwert des Geistes  Epheser 6,17 – V. Janke
17.07.11: Friedfertigkeit als Kunst und Aufgabe  Epheser 6,15 – V. Janke
10.07.11: Wie Wahrheit und Gerechtigkeit uns stark machen  Epheser 6,14 – V. Janke
03.07.11: Christen müssen manchmal standhaft sein  Epheser 6,11 – V. Janke
26.06.11: Was macht uns stark?  Epheser 6,10 – V. Janke
19.06.11: Wer siegen will, muss kämpfen  Epheser 6,10-20 – V. Janke
15.05.11: Beglückend leben  Sprüche 31,10ff – V. Janke
08.05.11: Gott verspricht und schenkt Gnade  Jesaja 54,10 – V. Janke
22.04.11: Jesus musste in jeder Beziehung uns gleich werden  Hebräer 2,17 – V. Janke
10.04.11: Abraham opfert Isaak  1. Mose 22,1-19 – V. Janke
03.04.11: Vergeltet niemandem Böses mit Bösem  Römer 12,17-21 – V. Janke
20.03.11: Lobe den HERRN meine Seele  Psalm 103 – V. Janke
13.03.11: Der Herr ist gut  Psalm 145,7-16 – V. Janke
06.03.11: „Jesus, wir sehen auf dich“  Johannes 12,27+28 – V. Janke
27.02.11: Das Gleichnis vom „automatischen“ Wachsen der Saat  Markus 4,26-29 – V. Janke
30.01.11: Gott sagt „Ja“ zu uns  Jeremia 29,13+14 – V. Janke
16.01.11: Das gute Miteinander braucht Gebet und Liebe  Johannes 17,20-23 – V. Janke
09.01.11: Die Liebe überwindet das Böse  1 Korinther 13,5+6 – V. Janke
02.01.11: Farben, die das Leben schön machen  Psalm 115 – V. Janke
26.12.10: Der andere Wunschzettel (2)  Esther 5,3+6 u.a. – V. Janke
24.12.10: Der andere Wunschzettel  Sprüche 13,19 u.a. – V. Janke
14.11.10: Menschen wertschätzen – wie kann das gelingen?   1 Petrus 2,17 u.a. – V. Janke
07.11.10: Herr, lehre mich, dass mein Leben ein Ziel hat   Psalm 39 – V. Janke
31.10.10: „Wenn Beziehungen scheitern“  Jesaja 5,1-7 – V. Janke
17.10.10: Überrascht von der Freude  Matthäus 13,45 – F. Busche
10.10.10: Was tut ihr Besonderes?  Matthäus 5,43-48 – V. Janke
19.09.10: Menschen müssen Menschen sagen, dass Gott alle liebt  1. Thessalonicher 2,13-16 – V. Janke
29.08.10: Du sollst nicht müde werden  Epheser 3,1-13 – V. Janke
01.08.10: Gesegnet durch den Glauben an Jesus Christus  Apostelgeschichte 3,1-10 – V. Janke
25.07.10: Was würde Jesus zu „Big Brother“ sagen?  Lukas 6,41f u.a. – V. Janke
06.06.10: Seid getrost  Johannes 16,32f – V. Janke
30.05.10: Der Wunsch Gott zu gehorchen  Philipper 2,12-18 – V. Janke
23.05.10: Der Größte unter euch soll euer Diener sein  Matthäus 23,1-12 – V. Janke
16.05.10: Geben, Überfluss und Gottvertrauen  Markus 12,41-44 – V. Janke
09.05.10: Wertschätzung kann gelernt werden  Philipper 1,3-5 – V. Janke
02.05.10: Vom Glück der Korrekturbereitschaft   Psalm 139,23f – V. Janke
04.04.10: Wozu leben wir?   Philipper 2,5-11 – V. Janke
02.04.10: Die Zeichen echter Liebe   Matthäus 26,31-35 – V. Janke
21.03.10: Die zum Frieden raten   Sprichwörter – V. Janke
07.03.10: Die Güte des Herrn hat kein Ende   2 Samuel 19,1-9 – V. Janke
28.02.10: Komm heraus!  2 Samuel 19,1-9 – V. Janke
14.02.10: Gott ernst nehmen  Psalm 34,12-23 – V. Janke
07.02.10: Lernen, Gott ernst zu nehmen  Psalm 34,12 u.a. – V. Janke
16.01.10: Mit Jesus durch Krisen reifen  Johannes 14,1 – V. Janke
25.12.09: Die Farben von Weihnachten  Jesaja 1,18 + Lukas 2 – V. Janke
24.12.09: Gott lenkt unsere Schritte  Lukas 1,77-79 – V. Janke
06.12.09: Siehe, ich komme bald  Offenbarung 22,12 – V. Janke
29.11.09: Menschen, die nach Gott fragen  Psalm 24 – V. Janke
01.11.09: Ich bin das Brot des Lebens  Johannes 6,22-59 – V. Janke
20.09.09: Füreinander Verantwortung tragen  Jakobus 5,19+20 – V. Janke
13.09.09: Staune! Du bist wer!  Psalm 8 – V. Janke
06.09.09: Beichte und Gesundheit  Jakobus 5,16-18 – V. Janke
30.08.09: Beichten befreit  Jakobus 5,16-18 – V. Janke
23.08.09: Beten und beichten ist heilsam  Jakobus 5,14+15 – V. Janke
16.08.09: Beten hat Auswirkungen  Jakobus 5,13 – V. Janke
09.08.09: Leben im Glauben – eine Geduldprobe  Jakobus 5,7-11 – V. Janke
26.07.09: Sind Reiche zu beneiden?  Jakobus 5,1-6 – V. Janke
07.06.09: Die christliche Taufe  Apostelgeschichte 2,37-41 – V. Janke
31.05.09: Überrascht von der Liebe und Macht Gottes  Apostelgeschichte 2,1-13 – V. Janke
24.05.09: Mach‘ deine Pläne mit Gott  Jakobus 4,13+17 – V. Janke
17.05.09: Wie redest du über andere?  Jakobus 4,11+12 – V. Janke
10.05.09: Als Friedensstifter leben  Jakobus 4,1-10 – V. Janke
19.04.09: Anerkennung und geistliche Reife  1 Thessalonicher 5,12+13 – V. Janke
08.03.09: Menschen für Jesus gewinnen  Lukas 19,1-10 – V. Janke
01.03.09: Zeige mir deinen Glauben durch deine Werke  Jakobus 2,14-26 – V. Janke
15.02.09: Redet und handelt barmherzig  Jakobus 2,5-13 – V. Janke
08.02.09: Jeder Mensch ist eine VIP – eine sehr wichtige Person  Jakobus 2,1-4 – V. Janke
01.02.09: Gottes Wort verändert Menschen  Jakobus 1,19-27 – V. Janke
25.01.09: Ratschläge für Versuchte und Verwundete  Jakobus 1,13-18 – V. Janke
18.01.09: Wer ist wirklich zu beneiden?  Jakobus 1,9-12 – V. Janke
11.01.09: Wir brauchen Weisheit von Gott  Jakobus 1,5-8 – V. Janke
04.01.09: Gott kann  Lukas 18,27 – V. Janke
30.11.08: Komm, Herr Jesus  Jakobus 1,2-4 – V. Janke
23.11.08: Gott lächelt dich an  4 Mose 6,22-27 (2) – V. Janke
16.11.08: Gott will dich segnen  4 Mose 6,22-27 (1) – V. Janke
02.11.08: Wohl dem, der guten Rat beherzigt  2 Könige 5 – V. Janke
28.09.08: Heile du mich, Herr!  Jeremia 17,14-18 – V. Janke
14.09.08: Was heißt es, ein Christ zu sein?  Römer 6,1-14 – V. Janke
07.09.08: Traurigkeit, die zur Umkehr führt  2 Korinther 7,5-16 – V. Janke
10.08.08: Leite mich, Gott  Psalm 139,23f – V. Janke
29.06.08: Du bist wunderbar  Psalm 139,13-18 – V. Janke
22.06.08: Gott ist für dich da!  Psalm 139,7-12 – V. Janke
25.05.08: Die Ehe soll in Ehren gehalten werden  Hebräer 13,4 – V. Janke
11.05.08: Erlöst zur Freude am Herrn!  Psalm 107,1-9 – V. Janke
27.04.08: Unbezahlte Schuld und rettende Kraft  Römer 1,13-17 – V. Janke
13.04.08: Von Gott geliebt und berufen  Römer 1,1-7 – V. Janke
06.04.08: Selig sind die Hungrigen  Psalm 32 – V. Janke
30.03.08: Gewissheit des ewigen Lebens  Lukas 18,18-27 – V. Janke
02.03.08: Gott sieht hinter Fassaden  Lukas 11,37-41 – V. Janke
24.02.08: Zieht den neuen Menschen an  Epheser 4,24-32 – V. Janke
10.02.08: Legt das ab, was euch und andere zugrunde richtet (2)  Epheser 4,25-32 – V. Janke
03.02.08: Legt das ab, was euch und andere zugrunde richtet  Epheser 4,25-32 – V. Janke
13.01.08: Schuldig, einander aus Liebe zu dienen  Johannes 13,1-17 – V. Janke
24.12.07: Zuerst geliebt – das Wagnis der Liebe   Johannes 4,19 – V. Janke
02.12.07: Der Mensch prüfe aber sich selbst und so esse er...   1.Korinther 11,27ff – V. Janke
18.11.07: Die Entschiedenheit des Glaubenden   Hebr 11,23-29 – V. Janke
02.09.07: Die Freude am Herrn ist eure Stärke   Nehemia 8,1-12 – V. Janke
19.08.07: Die Dringlichkeit der Versöhnung   Matthäus 5,21-26 – V. Janke
15.07.07: Nichts soll euch von Christus trennen   1.Johannes 2,18-29 – V. Janke
01.07.07: Lass dich nicht einschüchtern!  Nehemia 6,5-9 – V. Janke
29.04.07: Konflikte entspannen  Nehemia 5 – V. Janke
22.04.07: Lass dich nicht entmutigen  Nehemia 3,33 – 4,17 – V. Janke
15.04.07: Teamarbeit für Gott   Nehemia 3,1-32 – V. Janke
01.04.07: Glaube, der Berge versetzt  Matth 21,18-22 – V. Janke
18.03.07: Wir brauchen eine gemeinsame Sicht  Nehemia 2,11-20 – V. Janke
04.03.07: Schwierige Gespräche führen  Nehemia 2,1-10 – V. Janke

Die Predigt
 
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist
Lk 6,36  |  03.01.21  |  V. Janke

Weißt du noch das erste Wort, dass du gesprochen hast? Die erste Bitte, die über deine Lippen kam war zwar undeutlich, aber deine Mutter hat dich verstanden. Das tun Mütter meistens. Dein erstes Wort war der erste Schrei eines jeden Neugeborenen. Der lautete „Erbarmen“! Jedes Neugeborene kommt mit dieser einen Bitte auf die Welt, „Erbarme dich über mich. Hab Erbarmen mit mir.“ Und das hat deine Mutter dann auch getan, sie hat sich erbarmt. Und nicht nur einmal. Ich verdanke sehr viel in meinem Leben auch der Barmherzigkeit meiner Mutter. Darum tröstet Gott auch mit diesem wunderbaren Wort, Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. Jes 49,14
Dass eine Mutter sich nicht über ihr Kind erbarmt ist undenkbar. Und doch kann das passieren. Aber dass Gott sich nicht über sein Volk erbarmt, das kann nie passieren. Das ist eine wertvolle Gewissheit am Anfang eines neuen Jahres: Du kannst mit Gottes Barmherzigkeit rechnen. Und glaub mir, du wirst Gottes Erbarmen brauchen. Wir brauchen es unser ganzes Leben lang.
In der Jahreslosung werden uns 4 Wahrheiten vor Augen gehalten:

  • 1 | Alle Menschen sind auf Erbarmen angewiesen
  • 2 | Gott ist barmherzig
  • 3 | Menschen sollen barmherzig werden
  • 4 | Barmherzig zu sein ist ein göttliches Gebot

  1. Alle Menschen sind auf Erbarmen angewiesen

Das Gebot Jesu, Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist zeigt mir: alle Menschen sind auf Erbarmen angewiesen. Mit diesem Gebot macht sich Jesus zum Fürsprecher von Menschen, die unsere Barmherzigkeit brauchen. Jesus bittet dich an ihrer Stelle: Hab Erbarmen mit mir! Menschen brauchen einen barmherzigen Gott und barmherzige Mitmenschen. Erbarmen nötig zu haben bedeutet unverdiente Hilfe nötig zu haben. In einem biblischen Gleichnis ist es der König, der sich über den hoffnungslos verschuldeten Knecht erbarmt und ihm seine ganze Schuld vergibt. Da hatte der Herr Erbarmen mit diesem Knecht und ließ ihn frei und die Schuld erließ er ihm auch. Matth 18,27
hättest du dich da nicht auch erbarmen sollen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe? V.33
Barmherzigkeit ist überall nötig, wo Menschen Erlösung nötig haben, wo sie in Schuld, Schwachheit und Krankheit verstrickt sind.


Johann Hinrich Wichern hat 1833 im Alter von 25 Jahren das Raue Haus in Hamburg ins Leben gerufen. Das Raue Haus war eine „Rettungsanstalt für arme und verwahrloste Kinder“. Einmal wurde ein verwahrloster Junge zu ihm ins Arbeitszimmer gebracht. Ein Betreuer überreichte auf einigen Papieren die vernichtende Beurteilung dieses Jungen. Er war straffällig geworden, war von einem Heim ins andere abgeschoben worden, aus anderen war er weggelaufen. Seine Vergangenheit war so, dass er sich die Zukunft verbaut hatte. Wichern nahm die Papiere und hielt sie an die Kerze auf seinem Schreibtisch. Als sie Feuer fingen, warf er die brennenden Blätter in den Kamin. Er wartete, bis sie verbrannt waren.
Dann wandte er sich dem Jungen zu und sagte, „Hier wird keiner auf seine Vergangenheit festgelegt. Bei uns kann jeder neu anfangen. Sieh um dich her, in was für ein Haus du aufgenommen bist! Hier ist kein Riegel, keine Mauer, kein Graben. Nur mit einer starken Kette binden wir dich hier. Du magst sie zerreißen, wenn du kannst. Sie heißt Liebe.“


Wichern hatte die Liebe Gottes in seinem eigenen Leben erfahren. Er hatte erkannt: Jesus Christus, der Sohn Gottes, nahm die Schuld der Welt auf sich, als er am Kreuz starb. Wichern hatte an einem Punkt seines Lebens dieses Geschehen ganz persönlich auf sich bezogen. Jesus starb auch für mich. Gott verbrennt meine Sündenregister. Gott ist barmherzig. Die Barmherzigkeit Gottes war für Wichern der Schlüssel für seine liebevolle Zuwendung zu Menschen am Rand der Gesellschaft.


  1. Gott ist barmherzig.

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Ein Tagesgebet der katholischen Kirche beginnt mit den Worten: „Gott, du offenbarst deine Macht vor allem im Erbarmen und Verschonen.“ Gott erkennt in seiner Barmherzigkeit die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen. Barmherzigkeit ist keine Schwäche, sondern die stärkste Eigenschaft Gottes. Barmherzig zu sein braucht Kraft. Unsere Barmherzigkeit orientiert sich an der Barmherzigkeit Gottes. Wir sollen uns von der Barmherzigkeit Gottes prägen und leiten lassen. Der Barmherzigkeit Gottes verdanken wir unser Leben als Kinder Gottes. Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig - nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit - durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist, Tit 3,4+5a
Mir ist Erbarmung widerfahren, Erbarmung, deren ich nicht wert; das zähl ich zu dem Wunderbaren, mein stolzes Herz hat's nie begehrt. Nun weiß ich das und bin erfreut und rühme die Barmherzigkeit.
Philipp F. Hiller Die von Gott her erfahrene Barmherzigkeit wird zu meiner Aufgabe.


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Barmherzigkeit ist eine Eigenschaft Gottes, von der der Mensch abhängig ist. Schon im AT gilt Gott vor allem als der Barmherzige und Gnädige. Dafür wird er immer wieder gelobt. Barmherzigkeit ist eine der herausragenden Eigenschaften Gottes. Das Glaubensbekenntnis der Juden lautet: Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte. Ps 103,8
An erster Stelle steht immer barmherzig. Gott ist barmherzig, weil Er die Sünde zwar sieht, aber verzeiht und dem Bund mit seinem Volk treu bleibt. Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen. Mi 7,19
Jesus hat sich bitten lassen, barmherzig zu sein: Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die schrien: Ach, du Sohn Davids, erbarme dich unser! Matth 9,27
Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus diesem Gebiet und schrie: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird von einem bösen Geist übel geplagt.
Matth 15,22


  1. Menschen sollen barmherzig werden.

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Jesus gibt dies Gebot, weil wir unbarmherzig sind und dazu neigen, unbarmherzig zu sein. Eine fernöstliche Weisheit lautet: Flut und Feuer kennen kein Erbarmen. Oft kennen Menschen auch kein Erbarmen. Die Flüchtlingskrise ist auch eine Krise fehlender Barmherzigkeit. Es war kein anderer als der Prophet Jona, der nicht barmherzig sein wollte. Das aber verdross Jona sehr und er ward zornig und betete zum HERRN und sprach: Ach, HERR, das ist's ja, was ich dachte, als ich noch in meinem Lande war, weshalb ich auch eilends nach Tarsis fliehen wollte; denn ich wusste, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und lässt dich des Übels gereuen. So nimm nun, HERR, meine Seele von mir; denn ich möchte lieber tot sein als leben. Aber der HERR sprach: Meinst du, dass du mit Recht zürnst? Jo 4,1ff


Das Volk Israel, Gottes Volk, das alles der Barmherzigkeit verdankt, wird mit Jona ein Spiegel vorgehalten. So traurig es ist, auch in Kirchen und Gemeinden gibt es viel Unbarmherzigkeit. „Ja, teurer Freund, du hast sehr recht: Die Welt ist ganz erbärmlich schlecht, ein jeder Mensch ein Bösewicht. Nur du und ich natürlich nicht.“
Paul Baehr


Darum ist dies Gebot nötig. Darum habe ich es nötig, mir sagen zu lassen: Sei barmherzig, Volkmar. Ist das nicht großartig: Jesus traut es dir und mir zu, barmherzig zu sein! Barmherzigkeit ist die Haltung, die nicht danach fragt, was ein Mensch verdient hat, sondern was er braucht. Barmherzige Menschen haben ein Herz. Wer barmherzig ist kann das Elend nicht sehen, ohne sich zum Helfen angetrieben zu fühlen. Weil Gott mit uns barmherzig ist, sollen wir auch barmherzig mit uns selbst und mit anderen sein. Wir leben, glauben, hoffen und singen, weil Gott mit uns barmherzig ist. Wer Barmherzigkeit empfangen hat, kann nicht so bleiben wie er ist. Wer sich erbarmt erlöst zwei Menschen – sich selbst und einen anderen.


  1. Barmerzig zu sein ist ein göttliches Gebot.

Seid barmherzig… Es ist Jesus sehr wichtig, dass wir barmherzig sind. Dass wir anders sind. Dass wir Schuld vergeben, Kranke und Einsame besuchen, Sterbende begleiten, mildtätig sind, für Menschen beten, gastfreundlich sind. So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; Kol 3,12
Barmherzigkeit ist auch Gehorsam Jesus gegenüber. Wir können und sollen uns entscheiden, barmherzig zu sein mit anderen.


In seinem Buch „Widerstand und Ergebung“ schreibt Dietrich Bonhoeffer: „Wir müssen lernen, die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen, als auf das, was sie erleiden, anzusehen. Das einzig fruchtbare Verhältnis zu den Menschen - gerade zu den Schwachen - ist die Liebe, d.h. der Wille, mit ihnen Gemeinschaft zu halten. Gott selbst hat die Menschen nicht verachtet, sondern ist Mensch geworden um der Menschen willen ...Wir können das Leiden anderer Menschen nur in ganz begrenztem Maße wirklich mitleiden. Wir sind nicht Christus; aber wenn wir Christen sein wollen, so bedeutet das, dass wir an der Weite des Herzens Christi teilbekommen sollen in verantwortlicher Tat.“



Baptisten Nordenham | Zoar-Kapelle | 26954 Nordenham | Friedrich-Ebert-Str. 65   
Gottesdienst: So 10:00

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