Wir brauchen Weisheit von Gott
Jakobus 1,5-8  |  11.01.09  |  V. Janke

Der frühere Londoner Polizeichef Sir David McNee illustrierte einmal in einem Vortrag vor kanadischen Kollegen den britischen Polizistenhumor. Er schilderte folgende Prüfungssituation: Frage: „Sie machen Streifendienst, da hören sie eine Straße weiter eine Explosion. Am Schauplatz des Geschehens finden sie einen Riesentrichter und einen umgestürzten Lieferwagen vor, in dessen Fahrerkabine es penetrant nach Alkohol riecht. Beide Insassen, ein Mann und eine Frau, sind verletzt. Sie wissen, dass der Mann keinen Führerschein hat und seine Begleiterin die Frau Ihres Vorgesetzten ist. Ein zufällig vorbeikommender Autofahrer bietet ihnen seine Hilfe an. Sie kennen den Mann. Es ist ein wegen bewaffneten Raubüberfalls gesuchter Schwerverbrecher. Plötzlich kommt aus einem Haus in der Nähe ein Mann gerannt. Er ruft, seine Frau sei hochschwanger. Die Explosion habe sie dermaßen erschreckt, dass das Baby jeden Augenblick kommen könne. Im selben Augenblick hören sie jemanden um Hilfe rufen, der durch die Druckwelle in einen entlang der Straße verlaufenden Kanal geschleudert worden ist und nicht schwimmen kann. Schildern sie in wenigen Worten, was sie tun würden.‟ „Die Uniformjacke ausziehen und in der Menge untertauchen‟, antwortete ein cleverer Prüfling nach kurzem Überlegen.


Uniform verpflichtet. Wer Christus angezogen hat (Gal 3,17), wird sich in Anfechtungen christusgemäß verhalten wollen. Doch wie verhält sich ein Christ in Schwierigkeiten christlich? Wie kannst du Versuchungen als Freude erachten und im Glauben wachsen? Wie kann sich Glaube gerade in Schwierigkeiten bewähren? Wer Christus angezogen hat, braucht Weisheit von Gott. Mit Weisheit von Gott können wir durch Anfechtungen und Schwierigkeiten im Charakter und im Glauben wachsen. In Schwierigkeiten beten wir: „Herr, hilf mir hier heraus. Bitte mach diesen Schwierigkeiten schnell ein Ende.‟ Sollten wir nicht beten: „Herr, was möchtest du mich lehren? Wie soll ich mich verhalten? Wie kann ich dich ehren und deine Treue in dieser Situation unter Beweis stellen?‟ Joh 12,27


These:
Christen brauchen Weisheit von Gott, um sich im Glauben zu bewähren


Nach der Bibel ist Weisheit eine der wichtigsten Fähigkeiten, die ein Mensch haben kann. Jak 3,13-18 Die Weisheitsbücher im AT verdeutlichen den hohen Stellenwert der Weisheit. Weisheit ist die Fähigkeit, sein Leben nach Gottes Willen zu leben. Weisheit von Gott befähigt uns, nach unserer Erkenntnis und unserem Glauben zu handeln. Weisheit von Gott ermöglicht uns, über Mauern zu springen.


  1. Wenn es aber jemandem unter euch
    an Weisheit mangelt...

    V.5

Wir sind eingeladen, unser Bedürfnis anzuerkennen. Jakobus ist weise. Er überlässt es jedem Leser, sich selbst ehrlich zu beurteilen. Wir brauchen Weisheit, um überzeugt Ja zu sagen zu dem, was Jakobus hier schreibt. Wie leicht vergessen wir in Schwierigkeiten: wir tragen eine Uniform. Auch Christen werden mutlos, hadern mit ihrem Schicksal, sind unzufrieden, undankbar, haben Sorgen. Darum brauchen wir Weisheit von Gott.


  1. Anfechtungen zeigen uns unseren Mangel an Weisheit.

Das ist der erste Schritt zur Weisheit. Ich verstehe vieles nicht, bin oft ratlos. Ich stehe immer wieder an einer Kreuzung und weiß nicht, wohin soll ich nun gehen, was machen? Kannst du demütig deinen Mangel an Weisheit zugeben? Es gibt in der Bibel ein gutes Beispiel von einem Mann, der seinen Mangel ehrlich bekannte: 2. Chron 20,1-4.12-17 Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir. Anfechtungen sollen helfen, von Gott abhängig zu werden. Gott gibt Weisheit, dass du überzeugt sagen kannst Ich weiß aber, dass denen die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen Röm 8,28. so bitte er Gott - Genauer sollte es heißen so mache er es sich zur Gewohnheit Gott zu bitten - so bitte er Gott immer wieder. Die tägliche Bitte um Weisheit ist Merkmal eines Christen.


  1. Anfechtungen zeigen uns, wie sehr wir jeden Tag Weisheit brauchen.

Spr 8,34 Das ist Merkmal eines klugen Christen. Täglich beten: Herr gibt mir Weisheit für diesen Tag. Hilf mir, mich so zu verhalten, dass es dich ehrt und mir zum Wohl ist. Dann machst du täglich Glaubenserfahrungen. Die Bibel ist ein einzigartiger Schatz an Weisheit. Doch dieser Schatz wird sich uns nur öffnen, wenn wir die Bibel betend lesen. Zweifle in der Dunkelheit nicht an dem, was du im Licht gesehen hast! Wenn du die Bibel betend liest, wird Gott dir Wahrheiten zeigen. Lerne Gottes Prinzipien fürs Leben, wenn es dir gut geht. Daran halte dich, wenn dunkle Zeiten kommen. Die Dunkelheit wird kommen. Zweifle in der Dunkelheit nicht an dem, was Gott dir im Licht gezeigt hat. Im Licht sehe ich eine wertvolle Wahrheit für alle Situationen des Lebens: mitten in all dem triumphieren wir mit Hilfe dessen, der uns geliebt hat. Röm 8,37


nach oben
  1. ...der jedermann gern gibt
    und niemand schilt

    V.5

Diese Worte hätte Jakobus auch auslassen können, wenn niemand ein falsches Bild von Gott hätte. Manche haben ein falsches Bild von Gott und dieses Bild hindert sie, so zu beten wie sie sollten. Es ist wichtig zu wissen, an wen ich mich mit meiner Bitte richte.


  1. Anfechtungen sind Gelegenheiten,
    Großes von Gott
    zu erbitten.

Gott ist ein Vater, der gerne gibt (Matth 7,11). Gott gibt von Herzen, aus der Fülle und dem Reichtum seiner Herrlichkeit (Phil 4,19). Gott gibt ohne Hintergedanken. Geben gehört zum Wesen Gottes, wie es zum Wesen einer Quelle gehört zu sprudeln, wie es zum Wesen der Sonne gehört, Licht und Wärme zu geben. 1. Chr 29,17f Aufrichtigkeit und Freiwilligkeit sind Gott wohlgefällig (vgl. 2. Kor 9,7) Warum hat Gott einen fröhlichen Geber lieb? Weil Gott selbst ein fröhlicher Geber ist. Und ein Christ, der fröhlich gibt, spiegelt Gottes Wesen wider. Gottes Großzügigkeit im Geben entspricht seinem Wesen, nicht unserem Verdienst! Darin ist Gott anders als Menschen. Aber da ist noch ein anderer Wesenszug durch den Gott sich von Menschen unterscheidet. Er macht keinem Vorwürfe, der ihn um Weisheit bittet. Gott hält uns nicht vor: Nun kommst du zu mir...? Eigentlich sollte ich dir nichts mehr geben; Kommst du denn überhaupt nicht ohne mich zurecht? Nein, Gott gibt gern! Ich bin so froh, dass Gott anders ist als Menschen: er liebt dich, auch wenn du ihm Kummer gemacht, ist näher als je du gemeint.


  1. ...so wird sie ihm gegeben werden
    V.5

Jakobus ermutigt uns, Gott um Weisheit zu bitten! Bitte Gott und rechne mit einer Antwort. Ps 112,4 Den Aufrichtigen strahlt Licht auf in der Finsternis. Rechnest du mit Licht von Gott? Ich will das tun. Das macht Mut. Gottes Weisheit ist nicht nur bestimmten Leuten vorbehalten. Gott will auch dir Weisheit geben. Wir sollen uns an dieses Wort halten. Bitte Gott um Weisheit, sie wird dir gegeben werden! Das ist eine ermutigende Verheißung. Ein armer, einfacher Mensch kann sehr weise sein, weiser als viele reiche, studierte Leute, deren Leben ein Desaster ist.


  1. Er bitte aber im Glauben
    und zweifle nicht

    V.6

Die Bedingung für den Empfang der Gabe ist positiv ausgedrückt: er glaube; negativ: er zweifle nicht. Die Bedingung ist ein ungeteiltes Herz.


  1. Anfechtungen sind Gelegenheiten,
    Gott zu vertrauen.

Zu bitten, Herr, gib mir Weisheit, reicht nicht Die Bitte muss verbunden sein mit Vertrauen. Glauben heißt, Gott beim Wort zu nehmen. Von Abraham heißt es, er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre und wusste aufs allerge-wisseste: was Gott verheißen hat, das kann er auch tun. Röm 4,18-21 Was Gott verheißen hat, das kann er auch tun! Das wird er auch tun! Spr 3,5f & Heb 11,6


Das gemeinsame Gebet kann eine Hilfe sein. Traurig ist es, wenn Menschen der Wegbeschreibung eines fremden Menschen mehr vertrauen als Gott. Matth 14,31 Petrus hatte den Blick von Jesus abgewandt. Er hatte sein Vertrauen in Jesus hinterfragt. Wer zweifelt, ist mit sich selbst uneins. Er ist mit sich selbst im Streit. Er weigert sich, ganze Sache mit Gott zu machen. Er ist wie Wellen, die vom Wind getrieben werden und hin und hergeworfen werden. Da ist eine ständige Unruhe in der Seele. So wie die Wellen ein Spielball des Windes sind, so ist auch der Zweifler ein Spielball seiner Wünsche und Gefühle. Er macht sich abhängig von Meinungen, von Behauptungen, von der Kritik seines Verstandes, ein Herr beide Richtungen.


  1. Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen. V.8

Man kann es auch so sagen, Wer Gott von ganzem Herzen vertraut ist beständig auf allen seinen Wegen. Er ist nicht wie eine Welle, die vom Wind hin und hergetrieben wird. Er ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen (Ps 1). Der Anker unseres Willens ist der Wille Gottes und der Wille Gottes wird mir durch das Gebet im Glauben und durch regelmäßiges Bibellesen deutlich.


Baptisten Nordenham | Zoar-Kapelle | 26954 Nordenham | Friedrich-Ebert-Str. 65   
Gottesdienst: So 10:00

Valid HTML 4.01!