›› Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde ‹‹. Am Anfang offenbart sich Gott als Schöpfer, Herr und Richter. Nach dem Sündenfall haben Adam und Eva sich vor Gott versteckt. Sie haben sich gefürchtet. Sie wollten Ihm nicht begegnen. Ihr Ungehorsam hatte Konsequenzen. Ein Bruch war zwischen Gott und Menschen gekommen.
Seitdem fürchten Menschen, sich vor Gott verantworten zu müssen.
„Wo bist du?“
„Was hast du getan?“
Auf diese Fragen sollen und werden alle Menschen antworten – entweder im Blick auf den Gekreuzigten und Auferstandenen, Jesus Christus, oder im jüngsten Gericht vor Christus, dem Richter der Welt.
Weil sich Adam und Eva gegen Gott entschieden haben, hat Gott sie aus dem Garten Eden vertrieben. Schon in den ersten drei Kapiteln der Bibel tritt Gott als Richter auf, der den Menschen die Konsequenzen ihres Handelns aufzeigt.
Auch die Geschichte von Noah zeigt Gott als Richter der Welt. Die Menschen wurden von der Sintflut überrascht. Jesus sagt Aber wie die Tage Noahs ‹waren›, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Denn wie sie in jenen Tagen vor der Flut waren: sie aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.
Die Sintflut ist wie alle folgenden Gerichte Gottes in der Geschichte ein zeichenhafter Hinweis auf das letzte, „jüngste“ Gericht. Darum sagt Peter Bamm „Der Mensch lebt zwischen Schöpfung und jüngstem Gericht, und nicht zwischen Affe und Atombombe.“
Wir leben als Christen nicht problemorientiert, sondern im Vertrauen auf Gott. Er wird seinen Plan mit dieser Welt souverän und sicher vollenden. Zu diesem Plan gehört Jesu erstes Kommen in Niedrigkeit. Und dazu gehört Jesu Wiederkunft in großer Macht und Herrlichkeit. Weil Gott die Weltgeschichte in seiner Hand lenkt, wollen wir mutig Zeichen setzen durch Wort und Tat.
Richt unsre Herzen, dass wir ja nicht scherzen /
mit deinen Strafen, sondern fromm zu werden /
vor deiner Zukunft uns bemühn auf Erden.
Lobet den Herren!
P. Gerhardt
Drei grundlegende Wahrheiten sollen uns ermutigen mit Ernst unsere Berufung zu leben.
1. Gott ist gnädig: Dank für erfahrene Gnade. 3-4
Wir müssen Gott allezeit für euch danken, Brüder, wie es angemessen ist, weil euer Glaube reichlich wächst und die Liebe zueinander bei jedem einzelnen von euch allen zunimmt,..
Die Erfahrung der Gnade Gottes führt zu einem neuen, veränderten Leben. Gottes Gnade befähigt Menschen zum Glauben und zur Liebe. Gott wirkt auf wunderbare Weise hinein ins Leben von Menschen. Darum danken wir Ihm! Er ist helfend und befreiend wirksam in uns. Er befähigt uns. Gott ist gnädig! Das erkennen wir im Kommen Jesu in diese Welt. 2 Tim 1,8-10
Der Glaube und die Liebe untereinander sind sichtbar, spürbar und erfahrbar. Darum dankt Paulus –für die Frucht der Gottes Gnade im Leben von Menschen. Über dieser Gemeinschaft steht der gelebte Glaube: Jesus Christus ist Herr! Jesus Christus regiert verborgen in Menschen und durch Menschen. Schon heute fallen in der Begegnung mit Jesus Entscheidungen, die einst im Gericht und darüber hinaus für die Ewigkeit Bedeutung haben. Jesus sagt Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn errettet werde. Joh 3,17 ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte, sondern dass ich die Welt errette. Joh 12,47 Jesus hat durch seinen Tod am Kreuz das Endgericht vorweggenommen. Unser Leben und Tun soll ein Beweis sein, dass Gott gnädig ist. Und diese Gnade befähigt zum Überwinden von Bösem!
2. Gott ist gerecht: Gewissheit des jüngsten Gerichts. 5-6
Ein Anzeichen des gerechten Gerichts Gottes, dass ihr des Reiches Gottes gewürdigt werdet, um dessentwillen ihr auch leidet, so gewiß es bei Gott gerecht ist, denen, die euch bedrängen, mit Bedrängnis zu vergelten.
Gott ist gerecht! Darum wird er durch seinen Sohn Jesus Christus diese Welt richten.
Ps 96,9-13 Unser Auftrag als Christen besteht auch darin, Menschen daran zu erinnern, dass sie sich einmal vor Gott verantworten müssen. Das glauben wir. Nur vor diesem Hintergrund können wir von der Guten Nachricht sprechen.
Den Menschen in Athen sagte Paulus Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, daß sie alle überall Buße tun sollen, weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er ‹dazu› bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten. Apg 17,30f
Trotz aller Probleme und allem Leid dieser Zeit glauben wir, dass Gott den Sieg davontragen wird. Dieser Sieg zeichnet sich in der Auferstehung Jesu schon ab. Wir warten in Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu. Er hat durch seinen Tod am Kreuz das Böse schon überwunden. Doch einmal wird Jesus das Böse ganz entmachten und vernichten.
3. Gott ist heilig: Ewige Trennung von Jesus Christus. 7-10
Euch aber, die ihr Bedrängnis leidet, Ruhe zu geben mit uns, wenn der Herr Jesus sich offenbaren wird vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht in Feuerflammen, Vergeltung zu üben an denen, die Gott nicht kennen und die nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesus. Die werden Strafe erleiden, das ewige Verderben, vom Angesicht des Herrn her und von seiner herrlichen Macht, wenn er kommen wird, dass er verherrlicht werde bei seinen Heiligen und wunderbar erscheine bei allen Gläubigen, an jenem Tage; denn was wir euch bezeugt haben, das habt ihr geglaubt. 7-10
In Thailand ist der Kopf heilig. Den Kopf berührt man nicht. Nie. Ein Missionar erzählte mir eine eindrückliche Geschichte. Ein Tourist war bei der Bezahlung von Trinkgeld verärgert über etwas. Er warf einen Geldschein auf den Boden und trat mit seinem Fuß darauf. Auf dem Geldschein war das Konterfrei des Königs. Ein Thailänder sah das und verpasste dem Touristen einen Kinnhaken. Mit dem Fuß auf den Kopf des Königs zu treten – das ist ein Sakrileg. Das Wort „Sakrileg“ kommt vom lateinischen sacrilegium = Tempelraub. Ein Sakrileg ist ein Vergehen gegen Heiliges. Es wird auch als Blasphemie oder Gotteslästerung bezeichnet. Mit diesem Beispiel aus Thailand zu sprechen: Jede Sünde ist ein Fußtritt auf den Kopf Gottes.
Die Bibel spricht nur andeutungsweise von den Schrecken der Verdammnis. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter! Matth 7,22f
Das Wesen der Strafe ist Trennung von Jesus – „Fern vom Angesicht des Herrn.“ Das ist die deutlichste Aussage von Paulus über das kommende Gericht. Diese Strafe ist nicht zeitlich begrenzt. Die Strafe bedeutet auch nicht ein Auslöschen oder eine Art Vernichtung. Vergeltung zu üben… Die werden Strafe erleiden… Die Trennung von Jesus ist die Trennung vom Leben. Nur vor diesem Hintergrund der ewigen Strafe Gottes wird die Botschaft von Christus zur guten Nachricht, zur frohen Botschaft.
Der Film „Precious“ (Kostbar) ist böse, brutal und erschütternd. Man stelle sich vor: eine 16-jährige, weit über 200 Pfund schwer, seit ihrer frühesten Kindheit missbraucht und zweifache Mutter (ihr eigener Vater ist auch Erzeuger der Kinder). Sie steht ganz unten in der sozialen Ordnung, hat kein Geld, kann nicht lesen und lebt mit ihrer Mutter zusammen, die sie immerwährend mobbt und ihren ganzen Frust und all ihre Aggressionen an ihr entlädt. Dann stellt sie sich einem Gespräch mit der Mutter im Beisein einer Sozialhelferin. Die Mutter möchte, dass die Tochter mit ihren Enkeln wieder zu ihr zieht. Da sitzt sie dann ihrer Mutter gegenüber - einer Frau, die so zerstört ist und dabei doch so aufrichtig, dass einen die Sätze treffen wie Faustschläge. Ihre Tochter habe ihr den Ehemann weggenommen. Deshalb hasse sie sie so. Es sei doch ihr Mann gewesen! Und wer habe sie denn geliebt? Und dann steht die Tochter auf und sagt ruhig und bestimmt: „Du wirst mich nie wieder sehen.“ Dann ging sie mit ihren Kindern. Die Mutter blieb allein zurück. Das war erschütternd und hart.
Darum kam Jesus und starb für uns, dass Gott nie zu mir sagen muss:
„Du wirst mich nie wieder sehen.“
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Joh 3,16