Meine erste Gelegenheit zum Predigen erhielt ich während eines missionarischen Einsatzes in einem abgelegenen Ort im Norden Kameruns in Westafrika. Es war aus zwei Gründen eine außergewöhnliche Erfahrung für mich. Zum einen wurde ich erst auf dem Weg zu dem Ort gebeten, dort die Predigt zu halten. Ich hatte daher nur etwa eine Stunde Zeit, während des Fußmarsches mir Gedanken zu machen, was ich predigen soll. Zum andern erlebte ich aufgrund meiner Predigt etwas, das ich in der Form seitdem nie wieder erlebt habe. Nachdem ich so gut ich konnte die gute Nachricht von Jesus Christus weitergesagt hatte, standen drei ältere Männer auf und stellten Fragen. Die Botschaft von Jesus Christus forderte eine Entscheidung von ihnen. Das hatten sie verstanden. Aber sie hatten noch Fragen. Der Evangelist des Distriktes, in dem dieser Ort lag, versuchte die Fragen dieser Männer zu beantworten. Über etwa 15 Min. fand ein intensives Gespräch statt. Und dann beteten diese drei Männer und nahmen Jesus Christus als ihren Herrn und Retter an.
Bevor ich eine wichtige Entscheidung treffe, will ich gewiss sein. Menschen suchen Antworten auf wichtige Fragen: Woher komme ich? Wozu lebe ich hier? Wohin geht mein Weg? Menschen suchen Antworten auf diese Fragen. Die drei Männer haben sich überzeugen lassen. In Jesus Christus fanden sie die Antwort auf ihre Fragen. Die Botschaft von Jesus Christus ruft zur Entscheidung. Sie hatten diese Entscheidung geprüft. Und sie machten dann ihre Entscheidung öffentlich. Jesus Christus lädt auch heute ein. Laß dich von ihm überzeugen!
Skepsis heißt, etwas prüfend aus der Distanz betrachten. Zweifel und Skepsis sind ok. Menschen lügen und täuschen. Es ist nicht alles wahr. Aber an bestimmten Punkten müssen wir unsere Distanz aufgeben. Wenn wir leben wollen, müssen wir unsere Distanz aufgeben. Und das tun wir auch. Dafür gibt es ein schönes Wort: Wir verlassen uns. Wir verlassen uns auf andere und auf das, was uns vertrauenswürdig erscheint. Es mag provozierend klingen, aber ich glaube, dass folgender Satz stimmt: ‚Ein offenes Herz und ein offenes Neues Testament führen einen Menschen zum Glauben an Jesus Christus.’ Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten fordert Menschen auf: entscheide dich!
1. Jesus Christus wurde von Menschen abgelehnt. V.38
Vollbringe vor unseren Augen ein Wunder, an dem wir eindeutig erkennen können, ob du wirklich von Gott kommst. Jesus Christus wurde von vielen Menschen abgelehnt. Hinter dieser Forderung der Schriftgelehrten und Pharisäer stand ein Konflikt: Sie sahen die Zeichen und Wunder, die Jesus wirkte, aber sie wollten keine Entscheidung treffen. (9,1-8; 11,1-6; 12,22-30) Weil sie keine Entscheidung treffen wollten, sagten sie: „Was wir bis jetzt gesehen und erlebt haben, reicht uns nicht!“ Schließlich versuchten sie diesen Konflikt zu lösen, indem sie Jesus kreuzigten. Jesus wird bis heute von Menschen abgelehnt.
Ein Einwand gegen den Glauben an Jesus Christus lautet: „Es sind so alte Dokumente. Das Geschehen liegt viele Jahrhunderte zurück. Die Leute damals waren eben leichtgläubiger als wir heute. Wir haben die Aufklärung hinter uns. Uns kann man so etwas nicht mehr erzählen.“ Wir sollten die Menschen damals nicht für dümmer halten, als wir es sind.
In der Apostelgeschichte gibt es eine Szene, wo Paulus in Athen von der Auferweckung von Jesus sprach und die Zuhörer ganz verschieden reagierten: 17,31ff
Es gab drei Gruppen:
Da war einmal die Gruppe der Spötter; sie konnten sich das überhaupt nicht vorstellen. Sie waren in gewisser Weise aufgeklärt und meinten, so etwas gebe es gar nicht. „Auferstehung der Toten kann ich mir nicht vorstellen.“
Die zweite Gruppe waren die Vertager. Sie dachten, da könnte etwas dran sein, man müsse immerhin einmal die Argumente prüfen, aber nicht heute. „Wir wollen die ganze Sache noch einmal verschieben.“
Die dritte Gruppe waren die, die zum Glauben an den auferstandenen Jesus Christus kamen.
Wie damals gibt es auch heute noch diese drei Gruppen von Zuhörern: die Spötter, die Vertager und die, die an Jesu glauben. Wenn du ein offenes Herz hast und die Wahrheit wissen willst, dann suchst du dir die Beweise nicht aus. Jesus ruft Menschen heute zur Entscheidung.
2. Jesus Christus wurde von den Toten auferweckt. V.39f
Aber sie werden auch nur das gleiche Zeichen zu sehen bekommen, das am Propheten Jona geschah. ... Ebenso wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Grab sein. Das bedeutet: Wie Jona, dem Tod entrissen, den Menschen in Ninive predigte, so wird auch Jesus Christus als Auferstandener der ganzen Welt Gericht und Rettung verkündigen. Der Tod und die Auferstehung von Jesus Christus werden dann zu einem Zeichen, dem einige widersprechen und andere Glauben schenken.
Der christliche Glaube geht auf eine historische Person und ein historisches Ereignis zurück: auf Jesus von Nazareth, auf sein Leben, Sterben und seine Auferstehung. Der christliche Glaube steht und fällt mit der Auferweckung Jesu von den Toten. Paulus schreibt: Wenn Christus nicht auferstanden wäre, dann wäre unser Glaube sinnlos. 1 Kor 15,17 vgl. 3-8.12-20
Jesus Christus wurde von den Toten auferweckt! Das bedeutet: Gott hat sich und seine Macht offenbart. Gott hat dem Propheten Jona neues Leben geschenkt. Und Gott hat Jesus von den Toten auferweckt. Petrus verkündigt diese Wahrheit als größten Beweis der Macht Gottes und der Herrschaft von Jesus Christus: Diesen Jesus hat Gott von den Toten auferweckt. Das können wir alle bezeugen. Nun hat Gott ihn zum Herrscher eingesetzt. ... Kein Mensch in Israel kann jetzt noch daran zweifeln: Gott hat Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Retter gemacht. Apg 2,32.33a.36 Jesu Auferstehung ist das Zeichen der Macht Gottes und gleichzeitig eine ernste Mahnung: „Ihr seid Gott verantwortlich für euer Leben, euer Tun und Lassen! Darum laß dich überzeugen und glaube an Jesus Christus.“ Jesus Christus nachfolgen heißt, dem Zeichen Gottes in seiner Auferstehung Glauben schenken.
3. Jesus Christus ruft Menschen zum überzeugten Glauben. V.41f
Die Einwohner Ninives werden euch am Gerichtstag verurteilen, denn sie änderten sich. Nach Jonas Predigt wandten sie sich von ihrem sündigen Leben ab und bekehrten sich zu Gott. Der hier vor euch steht ist aber größer als Jona. Und ihr glaubt ihm nicht! Die Leute in Ninive glaubten Jonas Predigt über das nahe Gericht ohne das Jona Zeichen oder Wunder wirkte. Warum glaubten sie? Weil sie bereit waren zu prüfen, was sie hörten und weil sie bereit waren, die Konsequenzen zu ziehen! Einmal werden diese Menschen dich fragen: Warum hast du nicht geglaubt und dein Leben geändert?
Die Königin aus dem Süden wird einmal beim Gericht Gottes als Zeugin gegen dieses Volk auftreten und es verurteilen. Denn sie kam von weit her, um von der Weisheit des Königs Salomo zu lernen. Der hier vor euch steht, ist größer als Salomo, aber ihr weigert euch dennoch, seinen Worten zu glauben.
Jesus erinnert hier an eine Frau, die ein beeindruckendes Beispiel für Wahrheitsliebe ist. Die Königin von Saba hatte schon viel von Salomos Ruhm und seiner Liebe zum Herrn gehört. Deshalb beschloß sie, diesen König zu besuchen und sich mit schwierigen Rätseln selbst von seiner Weisheit zu überzeugen. 1 Kön 10,1 Diese Frau kam zum Glauben, weil sie bereit war, sich überzeugen zu lassen! Bist du bereit, dich überzeugen zu lassen? Einmal wird diese Frau fragen: Warum hast du dich nicht überzeugen lassen? Warum hast du Jesus Christus nicht geglaubt? ‚Ein offenes Herz und ein offenes Neues Testament führen Menschen zum Glauben an Jesus Christus’.
‚Selma Lagerlöf erzählt, in einer sehr armen Gegend Schwedens sei ein Pfarrer mit einigen Bauern zur Jagd gezogen und habe einen ganzen Berg seltsam schimmernden Erzes entdeckt. Der Pfarrer wurde beauftragt, sich in der benachbarten Stadt zu erkundigen, ob dies Erz Blei oder Zink sei. Während der Abwesenheit des Pfarrers begann jedoch einer der Bauern zu zweifeln, dass bei ihnen ein so wertvolles Metall zu finden sei. So verkaufte er seinen Anteil für 100 Taler und sagte: Ein Sperling in der Hand ist besser als eine Taube auf dem Dach. Wie dumm aber schaute er drein, als sich herausstellte, dass reines Silber in dem Erz steckte. Seine Torheit ging ihm so zu Herzen, dass er sich das Leben nahm. Er hatte falsch geurteilt.’
Viele Menschen haben Jesus Christus schon voreilig verworfen, weil sie nicht bereit waren, zu suchen und zu prüfen, um sich überzeugen zu lassen! Wie viele Menschen gehen in den ewigen Tod, weil sie leichtfertig sagten: Das kann ich mir nicht vorstellen. Jesus ruft dich heute zum Glauben! Lass dich überzeugen. Nimm dir ein Vorbild an den Juden in Beröa: Sie waren eher bereit, Gottes Wort anzunehmen, als die in Thessalonich. Sie hörten sich aufmerksam an, was Paulus und Silas lehrten, wobei sie täglich nachforschten, ob dies mit der Heiligen Schrift übereinstimmt. Viele von ihnen begannen zu glauben. Apg 17,11f