und nehmt ... das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.
Eph 6,17
Kein anderes Buch wurde so massiv angegriffen und bekämpft wie die Bibel. Philosophen wie Nietzsche und Voltaire verachteten die Bibel, schrieben Hasstiraden über sie. Ideologien wie der Kommunismus und der Nationalsozialismus unterdrückten die Bibel. Sie verbrannten öffentlich Bibeln, verfolgten Christen.
Auch die Katholische Kirche verbot bis ins 19. Jh. den Menschen, in der Bibel zu lesen. Der Islam fürchtet die Bibel. In vielen islamischen Ländern ist deshalb auch heute der Besitz einer Bibel verboten. In Saudi-Arabien dürfen nicht einmal Touristen ihre persönliche Bibel in das Land mitbringen.
In über 30 Staaten ist die Bibel ein verbotenes Buch, so dass Bibeln illegal in diese Länder eingeschmuggelt werden müssen. Wenige wissen, dass die Bibel das am häufigsten geschmuggelte Buch ist! Das Wort Gottes ist gefährlich! Es ist ein Schwert, sagt Paulus. Christsein und ein Schwert tragen – schließt sich das nicht aus? Auch wenn uns bei dem Gedanken, ein Schwert zu nehmen, unwohl ist, wollen wir verstehen, was Gottes Wort damit meint.
1. Weshalb ist die Bibel eine Waffe?
Das Schwert (lat. gladius) ist die Hauptwaffe des römischen Soldaten. Es war mit dem Griff ca. 75cm lang und 1,2 – 1,6 kg schwer. Es war zweischneidig scharf geschliffen, für Hieb und Stich! Es wurde in einer Holzscheide getragen. Mit dieser Waffe in der Hand ist jeder Soldat ein gefährlicher Gegner. Soldaten gebrauchten diese Waffe im Nahkampf. Solch ein Schwert wurde auch von Petrus benutzt, als er bei der Verhaftung von Jesus das Ohr eines Knechts abtrennte. Dies Schwert beschreibt die Bibel. Nur in Eph 6,17 spricht Gottes Wort vom „Schwert des Geistes“. Alle von Paulus angeführten Waffen dienen der Verteidigung, außer dem Schwert des Geistes. Das ist deine Angriffswaffe.
… und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort.
Paulus stellt klar: Der Geist ist nicht das Schwert. Das Wort Gottes ist das Schwert. Es wurde vom Heiligen Geist geschmiedet. Paulus erinnert uns in 2. Tim 3,16a, Alle Schrift ist von Gott eingegeben... Wie wirkt der Heilige Geist? Der Geist wirkt in erster Linie durch das Wort, durch die Bibel. Das ist die Hauptwaffe des Heiligen Geistes.
2. Wir vertrauen, dass der Geist uns das richtige Wort gibt.
Hier ist nicht vom logos, sondern vom rhema (beide griech. Begriffe werden übersetzt: Wort) die Rede. Anders als logos wird rhema meist auf einzelne Worte und Aussprüche bezogen: der Mensch muss Rechenschaft von jedem unrechten Wort ablegen (Matth 12,36); da geschah das Wort Gottes zu Johannes, (Lk 3,2);
Ein Beispiel ist die Versuchungsgeschichte Jesu: Jesus spricht in der Kraft des Heiligen Geistes jeweils das passende Wort Gottes und vertreibt den Teufel. Er hätte den Teufel auch mit Engeln besiegen können, aber wählte das Wort Gottes. Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.« (Matth 4,4)
Wir sollen das Wort Gottes nehmen, das der Geist in eine konkrete Situation hineinspricht bzw., das er uns zeigt. So wie Jesus konkrete Aussprüche Gottes gebrauchte um den Versucher abzuwehren, so sollen wir lernen, bestimmte vom Geist Gottes gegebenen Worte Gottes (Bibelworte) zu gebrauchen, um in der Versuchung standhaft zu bleiben und Gottes Willen zu tun. So wird ein konkretes Wort Gottes zu einer wirksamen geistlichen Waffe, die dazu hilft, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. (Eph 6,13)
3. Wozu brauchen wir das „Schwert des Geistes“?
1) Um Menschen für Jesus zu gewinnen: So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi. (Röm 10,17) Durch das Wort Gottes werden Menschen für Jesus und sein Reich gewonnen (Matth 12,29). Überall da, wo Menschen durch Gottes Wort zur Entscheidung gerufen werden, findet geistlicher Kampf statt. Das von Kanzeln verkündete Wort Gottes und das persönliche Zeugnis von Jesus sind wie ein Schwert. Jesus Christus ist nicht gekommen, Frieden zwischen den Menschen zu bringen: Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Matth 10,34 Gottes Wort ist wie ein Schwert – es trennt und führt Menschen zu einer Entscheidung.
2) Um Christen von falschen Gedanken oder Irrlehre abzubringen. 2 Tim 4,2f; Tit 1,9 + 2,1; Gesunde Lehre hilft Christen, gesund zu werden im Denken, Glauben und Leben. Als Christen sollen wir Jünger Jesu bleiben, d.h. Lernende, Schüler. Hier wirkt das gelehrte und verstandene Wort Gottes wie ein Schwert, das Lüge und Irrlehre aufdeckt und herausschneidet aus unserem Leben. Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen. (Hebr 4,12f) Eine zentrale Aufgabe geistlicher Leitung ist die Arbeit um gesunde Lehre: Die Ältesten, die der Gemeinde gut vorstehen, die halte man zwiefacher Ehre wert, besonders, die sich mühen im Wort und in der Lehre. (1.Tim 5,17)
3) Gottes Wort gibt uns Widerstandskraft gegen Irrlehren und Ungehorsam: Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus. So sind wir bereit, zu strafen allen Ungehorsam, sobald euer Gehorsam vollkommen geworden ist. (2.Kor 10,4-6) Konkrete Bibelworte helfen uns, gesund zu werden in unserem Denken und Glauben (Hebr 12,13). „Wer aber nicht lernen will, selbstständig mit der Schrift umzugehen, der ist kein evangelischer Christ“ (Bonhoeffer)
4) Gottes Wort gibt uns Widerstandskraft gegen konkrete Sünden: Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält an deine Worte. Ich suche dich von ganzem Herzen; laß mich nicht abirren von deinen Geboten. Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige. (Ps 119,9-11) Wie kann Gottes Wort uns davor schützen, gegen Gott zu sündigen? Gottes Wort schenkt Erkenntnis und stärkt uns in der Fähigkeit und Bereitschaft Nein zu sagen zu allem, was gegen Willen Gottes ist. Ein gutes Beispiel zeigt Jesus in Matth 4,1-11, als er vom Teufel 40 Tage lang versucht wurde. Jesus gebrauchte Gottes Worte und widerstand so der Versuchung.
Konsequenzen: Die einzige Waffe, vor der der Feind kapituliert, ist das Wort Gottes, das ein Mensch im Glauben ergreift. Darum sind stille Zeit und Bibelstunde wichtige Rüstzeiten! Wenn wir dem Wort Gottes in uns Raum geben und vertrauen, werden wir seine Kraft erfahren. Wenn wir uns die Zeit nehmen, dass Gott zu uns reden kann und uns sein Wort geben kann, werden wir gerüstet. Jeder Christ soll sich die Zeit nehmen, mit Gottes Wort vertraut zu werden. So wie ein Apotheker aus den vielen Schubladen und Fächern seines Arzneischrankes zielsicher das richtige Medikament greift, so sollen wir mit Gottes Wort vertraut werden, dass wir zielsicher das helfende Wort für eine konkrete Situation ergreifen: Feste Speise aber ist für die Vollkommenen, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben und Gutes und Böses unterscheiden können. Hebr 5,14
Wenn Gedanken der Sorge oder Angst uns quälen – Ps 46,11.
Wenn Minderwertigkeitsgefühle uns quälen – Ps 139,14.
Wenn sich Bitterkeit in uns breit macht – Eph 4,31f; Hebr 12,14f.
Wenn Trägheit und Gleichgültigkeit uns bestimmen wollen – Röm 12,11.
Dabei gilt es zu bedenken, dass Gottes Gebote immer auch Ermächtigungen sind!
Ich sehe an der Wand bei dir daheim ein großes Bild. Die Zeichnung eines beeindruckenden Schwerts. Darunter steht, „Was mein Leben und meinen Glauben ausmacht.“ Und dann stelle ich fest, wenn ich näher komme: Es sind nicht Linien, es sind ganz klein geschriebene Worte, die von Weitem wie Linien aussehen. Die Linien des Schwertes sind Worte Gottes, die in deinem Leben eine besondere Rolle gespielt haben, vielleicht die Worte, Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh 3,16 Und, Ich vermag alles durch den, der mich stark macht. Phil 4,13 Welche Worte wohl dein Schwert zeichnen?