Ein ausgebuchter Inlandsflug von Denver, Colorado, USA, fiel aus und eine einzelne Angestellte musste eine lange Reihe Passagiere umbuchen. Plötzlich drängelte sich ein aufgebrachter Passagier nach vorne, knallte sein Flugticket auf den Tisch und verlangte „Ich muss hier mitfliegen und zwar 1. Klasse!‟ „Es tut mir Leid, mein Herr,‟ antwortet die Angestellte, „ich werde ihnen gerne helfen, doch zuerst muss ich mich um diese Leute hier kümmern.‟ Das beeindruckte den Passagier nicht. „Haben sie überhaupt eine Ahnung, wer ich bin?‟ rief er mit lauter Stimme. Ohne zu zögern nahm die Angestellte der Fluggesellschaft mit einem Lächeln das Mikrofon und machte die folgende Ansage: „Darf ich um ihre Aufmerksamkeit bitten, meine Damen und Herren. Wir haben hier am Abfertigungsschalter einen Passagier, der nicht weiß, wer er ist. Wenn jemand von ihnen ihm helfen kann, seine Identität wiederzufinden, dann kommen sie bitte zum Schalter.‟ Die Leute in der Abfertigungshalle applaudierten, während sich der Mann zurückzog.
>Weißt du, wer du bist? Was glaubst du, wer du bist? Wie siehst du dich selbst – hast du ein gesundes, heiles Selbstbild – was ist ein gesundes, heiles Selbstbild? Wenn du dich siehst, wie Gott dich sieht und wie er dich gewollt hat! Um ein heiles Selbstbild zu bekommen, brauchen wir Erlösung – brauchen wir einen Erlöser (2. Kor 5,17).
Jeder Mensch hat ein Selbstbild, auch eine Vorstellung darüber, ob er wer ist, ob er bedeutend oder unbedeutend ist. Jesus sagte mal zu seinen Jüngern,
Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
Matth 10,31
Kannst du dir das vorstellen, dass Menschen von sich denken, sie seien weniger wert als ein Spatz? Das ist auch eine Einbildung – und die führt zu Sorgen, Ängsten, Minderwertigkeitsgefühlen. Gott will und kann uns frei machen von den Selbstbildern, die uns behindern. Psalm 8 kann uns dabei eine echte Hilfe sein.
Dieses Lob- und Danklied Davids will uns die Augen dafür öffnen, wie groß und herrlich Gott ist und dass Gott dem Menschen mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt hat. Jeder Mensch hat Würde – weil Gott jedem Menschen Würde gegeben hat. Das sollen wir erkennen, glauben und Gott darüber loben und preisen. Vielleicht schrieb David diese Zeilen in sternklarer Nacht während er als Hirte seine Schafe hütete. Je länger er in den funkelnden Nachthimmel schaute, desto mehr erfüllte ihn ehrfürchtiges Staunen über den Gott, dessen Handschrift auch in den Sternen zu lesen ist.
HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der du zeigst deine Hoheit am Himmel!
HERR – der Gott, der mit uns einen Bund eingeht und der hält, was er verspricht, unser Herrscher – der souveräne Herr, der Macht und Autorität hat, seine Versprechen zu erfüllen.
Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk.Ps 19,2
Wie glücklich kannst du dich nennen, wenn du in der Schöpfung die wunderbare Handschrift des Schöpfers siehst. Gottes Name beschreibt, wer Gott ist. Gott ist herrlich. Er ist zu loben, auch wenn viele Menschen das noch nicht erkennen. Staunend lobte David Gott – das können wir auch!
∎ 1.1 | Die Schöpfung ist Gottes Visitenkarte – sie zeigt uns Gottes Größe und Macht.
Gott gibt sich uns Menschen zu erkennen. Wenn du den Mond und die Sterne siehst, kannst du gerne sagen, „Dort sehe ich Gott!‟ Wenn ein Kunstexperte ein Gemälde sieht und staunend ausruft, „Das ist Picasso!‟ weiß jeder, was er meint. Wer den Künstler kennt, erkennt seine Kunst. Der Schöpfer zeigt sich uns in seiner Schöpfung.
Seht doch nur in die Höhe! Wer hat die Sterne da oben geschaffen? Er lässt sie alle aufmarschieren, das ganze unermessliche Heer. Jeden Stern ruft er einzeln mit Namen, und keiner bleibt fern, wenn er, der Mächtige und Gewaltige, ruft.
(Jes 40,26 GN vgl. Ps 147,4)
Ich wollte gern den Bus nehmen, und dann tat ich es nicht, weil ich nicht das Geld dafür hatte. Das heißt: Ich wollte es nicht dafür ausgeben. Für jemand mit meinen Mitteln ist der Fahrpreis hoch. Ich sagte mir: „Dann laufe ich eben.‟ Allerdings tat ich es nicht gern, denn ich war ein bisschen müde und stellte es mir langweilig vor, einen Fuß vor den anderen zu setzen, vor allem, wenn man den Weg schon hundertmal gegangen ist.
Und dann schickst du diesen Lichtzauber, Herr. Wie schön das war! Der Himmel ganz in Aprikosen- und Goldfarbe getaucht, davor die Bäume als Silhouetten. Innerhalb einer Stunde kreiste und tanzte das Licht, und dann erlosch es, und ein einziger Stern stand am Himmel. Es wäre nicht genug zu sagen, dass ich froh bin, zu Fuß gegangen zu sein. Und wenn ich überhaupt von deiner Güte und Herrlichkeit sprechen wollte, müsste ich laut jubeln und singen. Ekstase - das verstehen die Menschen nicht bei einer 76jährigen, und so alt bin ich nun einmal. Aber manchmal, lieber Gott, nur zwischen uns beiden, da singe und jubele ich doch - einfach aus Freude am Leben. Elise Maclay
(Brennpunkt Gemeinde, 6/98, S.208)
∎ 1.2 | Kinder sind Gottes Vorführmodelle – sie zeigen uns, wie wir mit Gott leben sollen.
Von den unendlichen Weiten des Universums lenkt David unseren Blick zu kleinen, hilflosen Kindern: V.3 Kinder wissen, dass sie abhängig sind. Sie haben damit keine Probleme, ihre Eltern zu bitten. Es ist für sie selbstverständlich, dass die Eltern ihnen gute Gaben geben:
Matth 7,7-11.
Gott will, dass wir ihm vertrauen wie Kinder ihren Eltern. War Gott größer als du kleiner warst? Kinder trauen Gott manchmal mehr zu als wir.
Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir stehen!
ER ist gut! An Kindern sehen wir auch, worin wahre Größe sich zeigt:
Matth 18,1-5.
Der große Gott und Schöpfer dieser Welt offenbart sich auch in kleinen Kindern! Ist das nicht auch herrlich?!
Wenn ich sehe...
Dein Gott ist zu klein! Er ist viel größer und mächtiger als du dir je träumen kannst! Mit seinen Fingern hat Gott das Universum, die Sterne und Planeten geschaffen – als ob es vor Ihm eine Miniatur ist. Wenn Gott so groß ist, Was ist der Mensch, dass Gott ihn beachtet? Angesichts der Größe und Ewigkeit Gottes, wie klein, ja winzig müssten wir uns fühlen.
∎ 2.1 | Gott denkt an uns und sorgt für uns – darum sollen wir Ihm danken.
V.5 An jemanden denken bedeutet hier: Gott richtet seine Aufmerksamkeit auf dich, fürsorgend und mitfühlend wendet Er sich dir zu:
1. Mo 8,1
Der Herr denkt an uns und segnet uns.
Ps 115,2
Denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er gedenkt daran, dass wir Staub sind.
Ps 103,14
Gott macht sich mehr Gedanken um dich und dein Wohl als du dir vorstellst! So ist Gott!
1. Petr 5,7
∎ 2.2 | Gott gibt dir Ehre und Würde – dafür sollen wir ihm danken.
V.6 Jedem Menschen spricht Gott Würde und Wert zu unabhängig von seinem Aussehen oder Können oder Besitz. Wer bin ich – bin ich wer? Dieses ruhelose Fragen hört auf, wenn wir erkennen, wie sehr Gott uns liebt und wie wenig vor Gott das gilt, was vor Menschen gilt, die Gott nicht kennen. In dieser Welt wird unser Selbstbild angefochten, verschmutzt, verdreht. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ...
Ps 22,7
Selbstachtung und Würde brauchen einen festen Grund. Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin!
1. Kor 15,10
∎ 2.3 | Gott will, dass du ihm dankbar dienst – das ist wahre Größe.
Mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt...
Trifft das für jeden Menschen zu? Oder tragen nur ganz bestimmte Menschen diese unsichtbare Krone? Tatsache ist: das glaubt und lebt nicht jeder Mensch! Die meisten Menschen glauben und leben das nicht. Glaubst du, dass du mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt bist, dass du ein König bist, nur wenig niedriger als Gott? V.6 Dieser Vers erinnert an die Schöpfung des Menschen. So hat Gott den Menschen gewollt – mit einem tiefen Wissen um seinen Wert und seine Würde. Der Mensch ist geschaffen im Bilde Gottes. Alle Würde des Menschen kann nur Hinweis sein auf Gott. Er gibt Würde, Ehre, Herrlichkeit. Du hast ihm zum Herrn / Herrscher gesetzt... Ursprünglich bekam der Mensch die besondere Verantwortung über die Schöpfung. Herrschen bedeutet nicht, willkürlich Macht auszuüben, sondern fürsorgend das Wohl anderer zu suchen: Lk 22,24-27; Joh 13,12-17. Unsere Ehre und Größe soll sich zeigen, indem wir bereitwillig die Schürze tragen. Unsere Ehre ist es, Gott zu dienen indem wir anderen dienen. Die Schürze ist die Krone! Andere bereitwillig pflegen, besuchen, trösten, ihnen zuhören, sie aufnehmen, für sie beten – das ist wahre Größe. Das ist wahres, erlöstes Menschsein und Gott wohlgefällig: Jak 1,27.