Wenn es uns schlecht geht oder wir krank sind, dann soll es uns schnell wieder besser gehen. Wir reagieren dann, indem wir danach fragen und handeln, was am ehesten eine Besserung verspricht. Manchmal verlassen wir uns dann auf den Rat von Eltern, eines Arztes oder einer Person unseres Vertrauens:
„Nimm dieses Mittel – das wirkt; mach es so und so – das hilft; geh‘ zu dem Arzt, der ist kompetent und wird dir helfen;‟
Oft vertrauen wir auch den eigenen Erfahrungen, die wir gemacht haben:
„Das hat mir doch immer geholfen, also sollte es auch diesmal helfen.‟
Und stets begleitet uns die Frage: Was wirkt? Was hilft? Was bewirkt eine Besserung oder Erleichterung? Gott sei Dank, dass es viele Hilfen gibt!
Welche Rolle spielt der Glaube an Gott für uns, wenn es uns schlecht geht oder wir krank werden? Die Möglichkeit, das Gott uns wirklich helfen kann, wollen wir glauben. Wir haben aber auch eine Geschichte mit Erfahrungen, wo die erhoffte und erbetene Hilfe ausblieb. Was ist, wenn die Besserung auf sich warten lässt? Was ist, wenn Gebet scheinbar unerhört bleibt? Jakobus ist es sehr wichtig, dass wir überzeugt sind: Gott kann Leidenden und Kranken helfen, wenn sie es wollen. David bekennt in Psalm 121
Woher wird meine Hilfe kommen? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Jakobus ermutigt am Ende seines Briefes dazu, in jeder Lebenslage mit Gott zu rechnen. Betet! Singt dem Herrn! Lasst für euch beten! Betet füreinander! Denn Beten hat Auswirkungen!
Ein Vater erzählt: Mein 8-jähriger Sohn kam von der Schule mit einem Stofftier nach Hause. Er hatte es auf einer Schulfeier gewonnen. „Wie ist dir denn das gelungen?‟ fragte ich ihn. „Naja,‟ erklärte er, „der Lehrer hat alle unsere Namen zusammengetragen; dann hat er einen Namen gezogen. – Ich habe aber geschummelt,‟ sagte er mit schuldigem Gesichtsausdruck. „Ich habe gebetet.‟
In Vers 16b steht eine zentrale Aussage für diesen Abschnitt:
Das Gebet eines Menschen, der so lebt, wie Gott es verlangt, kann viel bewirken. (Gute Nachricht) Viel Kraft hat das Gebet eines Gerechten und wird nicht ohne Wirkung sein. (Bruns)
Des Gerechten Gebet vermag viel,.. (Luther)
Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung. (Rev. Elberfelder)
Das Gebet... hat große Kraft. (Hoffnung für alle; Menge)
These: Zeige mir deinen Glauben indem du betest und für dich beten läßt.
Leidet jemand unter euch? Dann soll er beten!
Wenn du leidest, sollst du beten. Das ist die erste von vier verschiedenen Gebetsformen in diesem Abschnitt. Wenn du unter einer Not leidest, dann sprich mit Gott darüber. Jakobus hält seinen seelsorgerlichen Rat sehr knapp. Er gibt diesem Gebet keine Richtung und keine Verheißung. Wir dürfen aus dem Zusammenhang aber schließen, dass Gott auf das Gebet des Leidenden antworten wird. Beten im Leiden hat Auswirkungen! In Psalm 50,15 lesen wir Gottes Angebot:
Rufe mich an in der Not, so will ich dich hören und du sollst mich preisen!
Darum hat Paul Gerhardt in einem Lied jedem leidenden Christen den wertvollen und wichtigen Rat gegeben
Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt, der aller treusten Pflege, des der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden, gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.
Doch nur, wo wir im Vertrauen auf Gott uns Ihm zuwenden, unser Herz vor ihm ausschütten, uns und unsere Not dem Herrn anbefehlen, da wird Gott wirken. Wer betet, öffnet sich für Gott und seine Kraft. Manchmal antwortet Gott und befreit vom Leid. Manchmal schenkt Er die Kraft, das Leid zu tragen. Manchmal spricht Er uns auf eine Veränderung in unserem Leben an. Manchmal gibt Er uns Weisheit, was wir tun können, um Erleichterung zu erfahren. Und immer dürfen wir erwarten, dass unser Beten Auswirkungen hat.
Leidet jemand unter euch? Dann soll er beten! Mit diesen Worten knüpft Jakobus an den Anfang seines Briefes an.
Liebe Brüder! Ihr braucht nicht zu verzweifeln, wenn euer Glaube immer wieder hart auf die Probe gestellt wird. Im Gegenteil: Freut euch darüber! Denn durch solche Bewährungsproben wird euer Glaube fest und unerschütterlich. (1,2f)
Wer leidet, darf wissen, dass Gottes Geist in besonderer Weise in ihm am Wirken ist. Im Hebräerbrief steht:
Wenn ihr also leiden müsst, dann will euch Gott erziehen. Es zeigt, dass ihr wirklich seine Kinder seid. (12,7)
Eine Frau schreibt: Die weisesten Worte über das Thema Geduld hörte ich von einer Christin, deren Mann Agnostiker war. Sie hatte Jesus lieb und vertraute Ihm. Ihr Mann dagegen hatte nur Spott und Verachtung für sie. Eine befreundete Christin hatte ihr geraten: „Sprich nicht mit deinem Ehemann über Gott; sprich mit Gott über deinen Ehemann.‟
Wem es aber gutgeht und wer Grund zur Freude hat, der soll Gott Loblieder singen.
Auch dieser seelsorgerliche Rat steht im Zusammenhang mit wirksamen Gebet. Gott Lob- und Danklieder zu singen ist auch eine Form des Betens, der Gemeinschaft mit Gott. Persönlicher Lobpreis, die zweite der vier Gebetsformen in diesem Abschnitt, soll ein normaler Teil des Lebens als Christ sein. Hat das Singen von Lob- und Dankliedern einen Platz in deinem Alltag / persönlichen Gebetsleben? Es sollte!
Wem es aber gutgeht und wer Grund zur Freude hat, der soll Gott Loblieder singen.
Wer frei von Leid ist und guten Mutes ist, der hat das Gott zu verdanken! Im AT lesen wir im Buch Prediger
Es gibt nichts Besseres für den Menschen, als dass er isst und trinkt und seine Seele Gutes sehen lässt bei seinem Mühen. Auch das sah ich, dass dies alles aus der Hand Gottes ‹kommt›. Denn: »Wer kann essen und wer kann fröhlich sein ohne mich?« ... Aber auch, dass jeder Mensch isst und trinkt und Gutes sieht bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes. (2,24f; 3,13)
Welche Auswirkungen hat das Singen von Lob- und Dankliedern? Es ehrt Gott! Es stärkt unser Vertrauen in Gottes Liebe und Barmherzigkeit. Es lenkt unsere Gedanken hin zu Gott, unserem Schöpfer und Herrn. Es festigt gute und heilsame Lehre über Gott in unserem Herzen! Es schützt vor Überheblichkeit, vor Lauheit und vor unnötigem Sich-Sorgen. Ich habe es mir selbst seit langem zur Gewohnheit gemacht, Gott mit Liedern zu loben und zu danken. Es ist wichtig und nach Gottes Willen.
Wem es aber gutgeht und wer Grund zur Freude hat, der soll Gott Loblieder singen.
Die folgenschwerste und bedeutendste Auswirkung eines Gebets ist die Lebensübergabe an Jesus Christus.
In Römer 10,13 steht
»Denn jeder, der den Namen des Herrn im Gebet anruft, der wird von ihm gerettet.«
Dieses Gebet hat immer Auswirkungen in Zeit und Ewigkeit, und steht am Anfang eines Lebens, das mit Gottes Hilfe und Gnade rechnet. Darum: Bete zu Gott ob es dir schlecht geht oder gut! Öffne dein Herz dem Herrn und vertraue Ihm.