Komm, Herr Jesus
Offenbarung 22,16-21  |  30.11.08  |  V. Janke

Wünsche sind lebensnotwendig. Jeder Mensch hat Wünsche. Manche tragen wir viele Jahre mit uns bevor sie sich erfüllen. Die Erfüllung anderer Wünsche kann sich über ein ganzes Leben erstrecken. Wünsche sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Ich hab vor Jahren ein älteres Ehepaar kennengelernt. Beide Töchter waren erwachsen. Das Paar lebte in einem schönen Haus. Beim Abendessen fiel mir die Aufteilung der Räume auf. Ich fragte sie, ob sie das Haus selber entworfen hätten. Stellt euch vor, auch in der Architektur kann Liebe sich zeigen. Sie hatten das Haus selbst entworfen. Der Mann hatte sich gewünscht, dass die Küche an einer Seite zum Wohnzimmer hin offen ist: er wollte seine Frau sehen können, wenn sie in der Küche ist. Für mich war das ein Zeugnis der Liebe. Wenn man einen Menschen sehr lieb hat, dann möchte man ihn gern und oft sehen. Dieser Wunsch äußert sich dann nicht nur in der Architektur eines Hauses, sondern auf vielfältige Weise. Hier hatten Menschen einen Wunsch, der sich erfüllte und dessen Erfüllung sie viele Jahre begleitet.


Welche Wünsche hast du? Was ist dein größter Wunsch? Wann hast du zuletzt erlebt, dass ein Wunsch sich erfüllt? Nicht alle Wünsche sind gut und lobenswert. Paulus erinnert die Christen in Ephesus daran: Eph 2,1-3 Die Wünsche oder Begierden des Fleisches sind Wünsche, die der sündigen Natur des Menschen entspringen. Es sind gefährliche und zerstörerische Wünsche. Es ist für uns wichtig, dass wir erkennen woher unsere Wünsche eigentlich stammen. Die Bibel beantwortet diese Frage. Wenn ein Mensch zum Glauben an Jesus Christus kommt, dann kommen auch neue Wünsche in unser Leben. So wie es in dem Lied heißt, 'Durchs Danken kommt neues ins Leben hinein, ein Wünschen, dass nie du gekannt, dass jeder wie du Gottes Kind möchte sein, vom Vater zum Erben ernannt.' Gottes Geist wirkt neue Wünsche in Menschen, die mit Jesus leben.


Kein Mensch ist wirklich wunschlos glücklich. Auch Gläubige nicht. Wenn Gottes Geist ins Leben eines Menschen kommt, dann findet ein Mensch einerseits wirklich Ruhe und wird gleichzeitig ruhelos. Der heilige Geist gibt uns Wünsche, die wichtig und wertvoll sind für unser Leben auf Erden. Ihr habt euch heute morgen aufgemacht, weil ihr den Wunsch hattet, Gottesdienst zu feiern, Gott für seine Güte und Treue zu loben, Gemeinschaft zu haben und ein Wort von Gott zu hören. Ich möchte heute über zwei wichtige Wünsche sprechen, die der Geist Gottes in uns wirkt. Es soll uns wichtig sein, dass diese Wünsche immer größer in uns werden.


These: Der heilige Geist wirkt in Gläubigen unaufhörlich den tiefen Wunsch, dass Jesus Christus leibhaftig wiederkommt und dass verlorene Menschen Jesus kennenlernen.


Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch dies zu bezeugen für die Gemeinden. - Am Ende der Offenbarung bestätigt Jesus: dies Buch ist für Christen wichtig. Es geht um die Zurüstung für das Ende dieser Welt, die Stärkung des Glaubens und der Hoffnung, die Gläubige ganz besonders in schweren Zeiten brauchen. Hier sehen wir die Souveränität, die Größe und die Allmacht Gottes. Dies Buch hat viele Verheißungen. Dies Buch gibt so viel Kraft und Mut den Weg mit Jesus zu gehen. Die Botschaft dieses Buches ist so klar - es wird auf dieser Welt nie wirklich dauerhaften Frieden geben ohne Jesus Christus. Die Welt wird sehr schwere Zeiten erleben. Darum: Hoffnung gründet sich in dem Glauben und der Gewissheit: Jesus Christus kommt wieder. Das ist unsre Hoffnung:

Wir haben eine Hoffnung, deren Kraft die Welt nicht kennt, Maranatha, Herr Jesus, komm bald!

Die Hoffnung, die uns stündlich zum Bereitsein ruft und mahnt, Maranatha, Herr Jesu, komm bald.

Klagen die andern trostlos beim Wandern, ziehn zufrieden wir hienieden als seine Glieder, Jesus kommt wieder, Jesus kommt wieder. Wachet bis vom Himmel die Posaune Gottes schallt, Maranatha, Herr Jesus, Maranatha, komm bald. (Grünes Liederbuch, 361)


  1. Der heilige Geist wirkt den Wunsch, dass Jesus Christus wiederkommt.
    V.17a.b

Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Diese Worte sind keine evangelistische Einladung. Es ist die Antwort der Gemeinde, die vom Geist erfüllt ist. Sehnsucht aus dem Wissen um die unheilbare Krankheit dieser Welt. Es ist die Antwort der Gemeinde auf die Verheißung der Wiederkehr Jesu. In 1,7 lesen wir, Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen.


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Der Gemeinde in Thyatira sagt Jesus, was ihr habt, das haltet fest, bis ich komme. 2,25 Der Gemeinde in Philadelphia sagt Jesus, Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme! 3,11 Jesus sagt in 22,7, Siehe, ich komme bald. Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt. In 22,12, Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind. Und dann am Schluß noch einmal, Ja, ich komme bald. 22,20 Darum lesen wir in 22,17 die Antwort, Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Der Wunsch, dass Jesus wiederkommt, wird mal stärker und mal schwächer sein, je nachdem wie die Umstände sind, in denen wir leben und je nachdem wie meine Beziehung zum Herrn ist. Doch drei Tatsachen finden Bestätigung im Leben aller, die diesen Wunsch spüren.


 1.1 |   Der Wunsch, dass Jesus wiederkommt ist ein Kennzeichen meiner Liebe zu ihm.

Wenn die Gemeinde hier unter dem Bild der Braut diesen Wunsch ausspricht, dann liegt der irdische Vergleich nahe: So wie eine Braut sich nach der Hochzeit und der Gegenwart des Bräutigams sehnt, so sehnt sich die Gemeinde nach der Gegenwart Jesu. Die Gemeinde lebt aus der Freude auf den Tag der Hochzeit - wo unsere Sehnsucht erfüllt wird. Paulus schreibt an Timotheus: 2. Tim 4,8 Es ist Liebe und nicht Furcht, die uns zur Treue und zum Gehorsam bewegt. William Hendriksen, ein bekannter Ausleger aus den USA, schreibt dazu: Von allen Kennzeichen meiner Liebe zum Herrn ist die ernsthafte Sehnsucht nach seiner Erscheinung, das deutlichste Kennzeichen, denn diese Sehnsucht nach Jesu Wiederkehr zeigt, dass ich nicht so sehr an mich und meine Ehre denke, sondern an Jesu Ehre und Ruhm. Wenn der Geist und die Braut sprechen: Komm!, dann wird jeder, der den Herrn lieb hat auch sagen: Komm!


 1.2 |   Der Wunsch, dass Jesus wiederkommt ist eine Quelle der Kraft.

Die Gemeinde Jesu ist eine aktiv wartende Gemeinde. An Titus schreibt Paulus, Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und nimmt uns in Zucht, dass wir... warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus, 2,11-13 Der Wunsch, dass Jesus wiederkommt ist eine Quelle der Kraft - Kraft zum aktiven Warten. Wenn ein Paar erfährt, dass ein Baby unterwegs ist, dann werden sie aktiv. Sie werden alles vorbereiten, was für das Kind nötig ist. Sie werden planen und einkaufen und einrichten und sich freuen wenn sie dies Kind, ihr Kind, zum ersten Mal in den Armen halten. In Matt 24,45-51 finden wir ein Gleichnis, das Jesus gab um uns zur Treue und zum Dienst für ihn zu ermutigen. Es ist gewiß, dass er kommt und sein Kommen ist gleichzeitig mit Lohn verbunden. Jesus wird die, die aktiv warten, belohnen. vgl. Offenb 22,12


 1.3 |   Der Wunsch, dass Jesus wiederkommt ist eine Quelle des Trostes und der Ermutigung.

In Offenb 22,7 sagt Jesus, Siehe, ich komme bald. Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt. Jesu Kommen ermutigt zur Treue und zur Bewährung in Prüfungen. Jesus weiß was seine Gemeinden wirklich brauchen. In den sieben Sendschreiben an die Gemeinden hat Jesus Worte der Ermutigung für die Gemeinden. Treue und Bewährung ist nur möglich mit dem festen Blick auf den Herrn Jesus und durch die Liebe zu ihm. Jakobus sagt, Selig ist der Mensch, der die Anfechtung erduldet, denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben. 1,12 Johann Albrecht Bengel (1687-1752) sagt über die Offenbarung: Ohne Tränen wurde die Offenbarung nicht geschrieben, sie wird auch ohne Tränen nicht verstanden. Es ist erst die persönliche Erfahrung des Leids, der Anfechtungen im Glauben und der Schwierigkeiten in der Nachfolge, die den Wunsch, dass Jesus bald wiederkommt in Gläubigen weckt. Und dann wird dieses Buch zu einer Quelle des Trostes und der Ermutigung. Adolf Pohl schreibt in diesem Zusammenhang: Wer kein Verhältnis zum Leid hat, wird schwerlich Sinn haben für die Tiefe und Kraft der Offenbarung, die doch Zurüstung zum Leiden ist. Im 1. Thessal. richtet Paulus sich an Trauernde. Wir wollen euch aber liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. --- So tröstet euch mit diesen Worten. 4,13-18 Die Offenbarung ist geschrieben um uns Mut zu machen. Jesus ist der Sieger! Er ist der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, der überwunden hat aufzutun das Buch und seine sieben Siegel. 5,5 Er ist das Lamm, das geschlachtet ist und würdig ist zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. 5,12 Er ist der König aller Könige und Herr aller Herren. 19,16 Er sagt: Ja, ich komme bald. Amen, ja, komm, Herr Jesus! 22,20



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Gottesdienst: So 10:00

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