Gott will dich segnen
4. Mose 6,22-27 (1)  |  16.11.08  |  V. Janke

Er war ein begnadeter Dichter und Liedertexter. Der Mond ist aufgegangen stammt aus seiner Feder. Was viele nicht wissen: Mathias Claudius, der Wandsbeker Bote, war ein außergewöhnlicher Vater. Er liebte seine 10 Kinder sehr! Sie haben, ein Vaterbild durch ihn geschenkt bekommen, dass den Kindern ein Leben lang zum Segen wurde. In einer Biographie wird berichtet: Die schönsten Stunden sind es für den Vater, wenn er mit den Kindern spielt. Was kümmert ihn die naserümpfende feine Welt von Hamburg, wenn er sich mit ihnen im Gras wälzt! Von einem Spaziergang erzählt, ein Besucher: "Vorgestern machten wir in ein nahegelegenes Dorf einen Spaziergang; wir aßen in einer schönen Gartenlaube Schafmilch und Zwieback. Ich möchte nur die Bocksprünge hermalen können, die Claudius darauf im Garten herum machte! - und die Kinder und ich mit lautem Geschrei hinterdrein! Mancher würde denken, so würde der Respekt der Kinder gegen den Vater verloren gehen. Aber die Tatsache widerlegt es; denn Gehorsam, Liebe, Ehrfurcht gegen den Vater zeichnet diese Kinder vor allem aus; sie freuen und ergötzen sich an der Munterkeit des Vaters und lieben ihn umso mehr."

Etwas Festes muss der Mensch haben. S,45'


Es war am Grabe seines eigenen Vaters, wo Mathias Claudius einige Verse dichtete, die uns eine Ahnung davon geben, wie sehr er seinen eigenen Vater geliebt und geachtet hat. Bei dem Grabe meines Vaters heißt das Gedicht: "Friede sei um diesen Grabstein her! Sanfter Friede Gottes! Ach, sie baten / Einen guten Mann begraben; / Und mir war er mehr. / Träufte mir von Segen, dieser Mann, wie ein milder Stern aus bessern Welten! / Und ich kann's ihm nicht vergelten, / was er mir getan. / Er entschlief; sie gruben ihn hier ein. / Leiser, süßer Trost, von Gott. gegeben, / Und ein Ahnden von dem ewgen Leben / Düft' um sein Gebein. / Bis ihn Jesus Christus, groß und hehr! / Freundlich wird erwecken - ach sie haben / Einen guten Mann begraben, / Und mir war er mehr." (Ebd. S.128)


Claudius hatte einen liebenden, gläubigen Vater. Und er war selbst ein Vater, den seine Kinder liebten. Und so lange es eine Gemeinde der Gläubigen gibt, wird durch sie die kindlich gläubige Seele von M. Claudius wandern in seinem Abendlied 'Der Mond ist. aufgegangen,' das von dem Sichtbaren mit zarter Hand hinüberführt in das Unsichtbare, an das Herz des Vaters: Gott, lass uns dein Heil schauen; auf nichts Vergänglichs trauen, nicht, Eitelkeit uns freun! Lass uns einfältig werden, und vor dir hier auf Erden wie Kinder fromm und fröhlich sein.


Ob wir fromme und fröhliche Kinder Gottes sind hängt davon ab, was für ein Bild wir von unserem Vater im Himmel haben. Und weil wir ihn nicht sehen und es viele falsche Gottesbilder gibt, sollten wir uns an Gottes Wort orientieren. Es ist gut, sich zu lösen von Vaterbildern, die wir von unserem irdischen Vater haben, sofern er uns ein falsches Bild von Gott vermittelt hat. Und Väter müssen sich fragen: Bin ich meinem Kind ein Abglanz des himmlischen Vaters? Gott ist der beste Vater, den es jemals gab und geben wird. Es ist möglich Gott kindlich zu vertrauen und fröhlich zu leben. Kaum ein Text in der Bibel, der uns außerdem jeden Gottesdienst in Erinnerung gerufen wird, zeigt uns das Vaterherz Gottes so leuchtend und eindrucksvoll. Die Sehnsucht Gottes wird uns in diesem Segensgebet offenbart. Diese Worte sagen laut und klar:


  1. Gott möchte dich segnen!

Es reichte Gott nicht, dass diese Worte aufgeschrieben werden. Dieser Segen sollte immer wieder gehört werden aus dem Mund der Priester. "Im täglichen Morgengottesdienst treten zwischen Räucheropfer und Brandopfer die 5 Priester welche im Innern des Tempels beschäftigt sind, auf die Stufen vor dem Tempel und sprechen mit erhobenen Händen den Segen über das Volk, wobei (aber nur im Tempel in Jerusalem!) der Name Jahwes seinem vollen Wortlaut nach (nicht, in einem Ersatzwort) ausgesprochen wird. (TWNT, I 757)


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 1.1 |    Gott hat seinen Wunsch zu segnen mitgeteilt:

Sage Aaron... Erstens durch Mose, zweitens durch die Priester. Es ist Gottes Wunsch sein Volk zu segnen; jedem einzelnen das zu geben, was er am meisten braucht. Das ist das Entscheidende. Du bist von Gott. gewollt, in dieser Welt seinen Segen zu erfahren. Gott hat dich geschaffen, um an dir seine Liebe, seine Treue, seine Freundlichkeit, und seine Barmherzigkeit, zu demonstrieren. Das Segnen war schon damals ein alter und bekannter Brauch. Segnen hatte einen hohen Stellenwert, eine große Bedeutung. Der erste Mensch von dem berichtet wird, das er Segens- und Fluchworte sprach, war Noah. Abraham war der Mann. der von Gott auserwählt war, den Segen zu ererben: Ich will segnen, die dich segnen. Diese Verheißung hat Gott erfüllt an seinen Nachkommen und heute an allen, die an Jesus Christus glauben als an ihren Herrn und Heiland. Am Segen des Vaters entschied sich das Schicksal von Jakob und Esau. Der Segen Jakobs gab seinen Söhnen ihren Platz und ihre Bedeutung. Gott möchte dich segnen.


 1.2 |    Gottes Wunsch zu segnen wird durch Menschen mitgeteilt.

Es war den Priestern aufgetragen den Segen in Form einer Bitte zu sprechen. Die gleichen Männer, die ihre Hände auf Ziegenböcke, Rinder und Schafe legten und so ihre eigenen und die Sünden des Volkes symbolisch auf das Opfertier übertrugen, um dann das Tier zu töten und zu opfern, diese Männer hoben die gleichen Hände auf und legten sie jedem einzelnen auf den Kopf und für jeden einzelnen den Segen Gottes zu erbitten. Darum: Ohne Opfer und Sündenvergebung, d.h. einer bereinigten Beziehung zum Herrn ist sein Segen nicht erfahrbar. Die Priester waren von Gott eingesetzt um die Beziehung zu Gott immer wieder in Ordnung zu bringen, die Beziehung zu Gott überhaupt möglich zu machen. Sie waren von Gott eingesetzte Mittler. Heute haben wir keine Priester mehr, die Opfertiere töten und Blut versprengen. Wenn ich oder jemand anders den Segen von Gott erbitte, dann geschieht das im Glauben an Jesus Christus, unseren Hohenpriester, der ein unvergängliches Priestertum hat, wie wir im Hebräerbrief lesen: 7,23-8,2. Jesus Christus bittet für uns und tritt für uns ein.


Gott will dich segnen. Durch Jesus Christus ist uns der ganze Segen zuteil geworden, Eph 1,3. Segen ist nie billig zu haben. Gott wird und kann nicht helfen, solange wir an Sünden festhalten, die ans Licht gebracht werden müssen: Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist. Jak 5,16


  1. Gott will dich vor Bösem schützen
    V.24

Der Segensspruch am Ende des Gottesdienstes hat eine sehr wichtige Aufgabe. Zum einen erinnern die Worte uns an die unterschiedlichen Gefahren, vor denen allein der Herr uns behüten kann und will. Wenn du heute aus dem Gottesdienst gehst, zurück an deine Arbeit, in den Haushalt, und die alltäglichen Pflichten, dann nimmst du nicht nur ein Wort von Gott mit, sei es eine Ermahnung oder eine Ermutigung, du gehst, auch mit dem gestärkten Vertrauen: Gott selbst ist. mit mir um mich zu segnen und um mich zu behüten vor Schaden an Leib und Seele. Er wird in Ps 121 der Hüter Israels genannt. Bsp: Reise in Thailand im Bus - Ich hatte Angst um mein Leben. Aber ich konnte beten! Das Wissen um Gottes Schutz und Bewahrung vertreibt Ängste. Ich brauche keine Amulette im Auto, keine Hufeisen, kein Horoskop, das mir sagt: Heute kannst du sicher eine Reise unternehmen. Gott schützt souverän. Er schützt vor bösen Träumen Spr 3,24-26. vor schädlichem Einfluss von Menschen, vor der Abhängigkeit, von Geld und Materialismus. Gott will und kann auch dich in der kommenden Woche bewahren. Gott. möchte dir die Gewissheit seiner Gegenwart geben.


Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Ps 139,5



Baptisten Nordenham | Zoar-Kapelle | 26954 Nordenham | Friedrich-Ebert-Str. 65   
Gottesdienst: So 10:00

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