Ein japanisches Sprichwort lautet:
„Keine Straße ist lang mit einem Freund an der Seite.”
Wer Menschen hat, die in Freud und Leid zu einem stehen, der ist glücklich zu schätzen. Die Gegenwart eines lieben Menschen kann sehr tröstend und ermutigend sein. Einsamkeit ist ein hartes Los. Wer niemanden hat, der hat es wirklich schwer. Gott uns zur Gemeinschaft geschaffen. Ein Mensch braucht andere Menschen. Und ein Mensch braucht Gott. Es ist wichtig, Gott an der Seite zu haben als einen treuen Freund, einen barmherzigen Vater, einen guten Hirten: Und ob ich schon wanderte im finstren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, Ps 23,4 Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber der HERR nimmt mich auf. Ps 27,10 Gott ist für dich da! Das ist kostbar zu wissen: Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, Ps 73,23 Jesus hat seinen Jüngern versprochen: Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Mt 28,20
Gott ist da! Das ist die wunderbare Wahrheit von der Allgegenwart Gottes. Gott ist nicht gebunden an Orte, Gebäude oder Zeiten. Er ist zu jeder Zeit und an jedem Ort erfahrbar als der gegenwärtige Gott. Wir können überall mit Gott reden! Wir können überall Loblieder singen. Wir können überall seine Nähe und Liebe erfahren. In Psalm 139,7-12 bewegt David diese Wahrheit vom allgegenwärtigen Gott in einem Gebet. Zugleich sind diese Verse ein Lobpreis, ein Glaubensbekenntnis, eine große Ermutigung, und ein starker Trost. Gott ist da! Auch wenn David von Flucht vor Gott spricht, ist Gottes Gegenwart für ihn kein beängstigender Gedanke. Dass Gott da ist, ist für David ein sehr guter Gedanke, ein beruhigendes Wissen. Diese Verse sind durchdrungen von dem persönlichen Glauben: Gott ist segnend für mich da!
Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.
In einem Kinderlied heißt es: „Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du lieber Gott bei mir; auch wenn ich dich niemals sehe, weiß ich sicher, du bist hier.” Das Lied zeigt wie V.7: Dass Gott da ist wird geglaubt. Auch in dem Abendgebet „Müde bin ich, geh zur Ruh, schließe meine Augen zu, Vater lass die Augen dein, über meinem Bettchen sein.” David weiß: Gottes Geist und Gottes Angesicht sind mit ihm, bei ihm, über ihm gegenwärtig. David weiß um die Allgegenwart Gottes in seinem Leben. Darum fragt er „wohin soll sich gehen...?” David fragt dies in dem Wissen: es gibt keinen Ort, wo ich ohne Gott wäre!
Glaubst du, dass Gott überall für dich da ist? Warum glaubst du das? Weil Gott in seinem Wort bezeugt: Ich liebe Menschen und will sie segnen.Gottes Geist und Angesicht verdeutlichen: Gott ist an uns persönlich interessiert. Gott will dein Gott sein! Gott will, dass wir ihn persönlich kennen und uns vertrauensvoll an ihn wenden. 1 Mo 3,8 + 4,14; der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir... 4 Mo 6,22f Josef: 1 Mo 39,2.19-23 der Herr sei mit dir! ist ein wunderbarer Segenswunsch: (vgl. Ps 27,9f; Paulus: 2 Tim 4,16-18) Gott ist für dich da, um dich zu segnen! Lobe den Herren, der sichtbar dein Leben gesegnet... (GL 5,4) Ps 139,7f beschreibt die Freundschaft mit Gott, seine segnende Gegenwart.
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten. Heute würden wir sagen „Würde ich mit Lichtgeschwindigkeit zum entferntesten Ort der Erde, weit über dem großen Meer, fliegen, dann würde auch dort deine Hand mich führen...” Gott ist für mich da – dieser wichtige Gedanke wird dreimal unterstrichen: so bist du da (…) so bist du auch da (…) auch dort .
Hier sagt David „Weil Gott überall für mich da ist, weiß ich mich geführt.” Als ich mit einer Gruppe Studenten 1988 zu einem Missionseinsatz in einer entlegenen Gegend von Kamerun in West-Afrika war, hatten wir einen ortskundigen Führer. Die vielen verschlungenen Wege durch Wald, Wiesen und Dickicht machten uns aber keine Angst – wir hatten einen Führer. Brauchen wir nicht genauso nötig einen Führer bei den vielen Wegen, die es im Leben gibt? Woher weißt du, welcher Weg für dich der richtige und gute ist? David hatte die Führung Gottes als gut und hilfreich erlebt. So schrieb er in Ps 23 Er führt mich zum frischen Wasser ... Er führt mich auf rechter Straße, um seines Namens willen
Darum heißt es: Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen. Spr 3,5f Glaubst du, dass Gott es gut meint mit dir? Lässt du dich von Ihm führen? Ps 139 will uns ermutigen, uns Gottes Führung anzuvertrauen. Weil Gott in seiner Liebe für mich da ist, segnend und helfend, darum will ich ihm vertrauen. Denn führen lässt sich nur, wer Vertrauen hat. Darum spricht in diesen Versen jemand, der auf keinen Fall ohne Gott sein will. So wie es in dem Lied heißt: Herr, weil mich festhält deine starke Hand, vertrau ich still. Weil du voll Liebe dich zu mir gewandt, vertrau ich still.... Gott hilft uns, gute Entscheidungen zu treffen: Ps 16,7 Ich lobe den HERRN, der mich beraten hat... Gott hilft uns zu erkennen, was wirklich gut ist! Wie? Durch sein Wort, durch biblische Verkündigung und Lehre, durch seinen Geist, durch Menschen – und vor allem durch Vertrauen in Gott. David weiß sich geführt und gehalten. Die rechte Hand ist die starke Hand, die stützt, seelischen Halt schenkt, Festigkeit schenkt. In einem bekannten Lied heißt es, „Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht, führst du mich doch zum Ziele auch durch die Nacht; so nimmt denn meine Hände und führe mich bis an mein selig Ende und ewiglich.” Gott ist da – er ist erfahrbar als der gegenwärtige Gott!
Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein -, so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht.
Finsternis und Dunkelheit verbergen und können Angst machen. Wenn wir nichts mehr sehen können, worauf können wir uns dann verlassen? Heute gibt es Nachtsichtgeräte. Das sind wirklich tolle Erfindungen! Damit kannst du nachts sehen - ohne Licht. Diese Verse sagen: Gott ist erfahrbar als der Gott, der da ist und tröstet, wenn ich nichts mehr sehe. Gott sieht, wenn wir nichts mehr sehen! Finsternis und Nacht stehen aber auch symbolisch für negative Erfahrungen. Schuld kann wie Dunkelheit über einem Menschen lasten. Leid, Unrecht, Gewalt, Verlust geliebter Menschen kann einem wie Dunkelheit den Lebensmut nehmen: Herr, bleib bei mir, der Abend bricht herein. Es kommt die Nacht, die Finsternis fällt ein. Wo fänd ich Trost, wärst du, mein Gott, nicht hier? Hilf dem, der hilflos ist: Herr, bleib bei mir! (EKG 488,1 T. Werner) Besonders in solchen Zeiten können wir erfahren: Gott ist auch da, wenn wir neuen Mut und Trost brauche. Ich bin nicht allein! Einer geht mit, sieht und versteht.
J.C. Penney ist in den USA etwa so gut bekannt wie Daimler Benz oder Karstadt in Deutschland. Mit über 1700 Niederlassungen ist es einer der größten Kaufhäuser in den USA. Wenige jedoch wissen etwas über die große Krise, die ihr Gründer J.C. Penney durchzustehen hatte. Die allgemeine Weltwirtschaftskrise von 1929 hatte dem soliden Unternehmen nichts ausgemacht. Aber J.C. Penney hatte sich persönlich auf einige unglückliche finanzielle Manipulationen eingelassen. Er quälte sich dermaßen damit, dass er nicht schlafen konnte. Dann bekam er Gürtelrose, ein Leiden, das sehr lästig sein kann und mit starken Schmerzen verbunden ist. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht und erhielt Beruhigungsmittel. Die Medikamente gaben ihm aber keine Erleichterung. Er warf sich die ganze Nacht im Bett hin und her. Er wurde von Todesfurcht geplagt. Er schrieb Abschiedsbriefe an seine Frau und seinen Sohn, glaubte ernsthaft den anderen Morgen nicht mehr zu erleben.
Am nächsten Morgen hörte dieser Mann in der Krankenhauskapelle Gesang. Er gab sich einen Ruck und betrat die Kapelle als gerade der Chor sang: „Gott hält seine Hand über dich.” Dann folgten die Verlesung einer Bibelstelle und ein Gebet. Penney schilderte, was in ihm vorging: „Plötzlich geschah etwas. Ich kann es nicht erklären. Vielleicht nennt man es ein Wunder. Es kam mir vor, als wenn ich blitzartig aus der Dunkelheit eines Kerkers in warmes, helles Sonnenlicht gekommen wäre. Es war ein Gefühl, als hätte man mich aus der Hölle ins Paradies versetzt. Ich spürte die Kraft Gottes, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Dann wurde mir klar, dass ich im Grunde alles selbst verursacht hatte. Aber mir ging auch auf, dass Gott in seiner Liebe da war, um mir zu helfen.” Das ist die frohe Botschaft: Gott ist für dich da! Dafür starb Jesus am Kreuz. Er nahm deine Schuld auf sich! Jesus erlitt die größte Gottferne, die je ein Mensch erlitten hat. Darum: Sei guten Mutes! Vertrau dich Jesus an als dem HERRN, der dich erfahren lässt: Ich bin bei dir!