Lass dich nicht entmutigen
Nehemia 3,33 - 4,17  |  22.4.2007  |  V. Janke

Laity Lodge ist ein Ort in Texas. Um diesen Ort zu erreichen, muss man durch ein Flußbett fahren. Die Straße führt einen steilen, felsigen Berg hinunter in eine Schlucht und dann geradewegs ins Wasser hinein. Am Rand des Wassers steht eine Hinweistafel: „Es ist richtig. Sie müssen im Wasser weiter fahren.“ - Im Leben kommt es dann und wann auf etwas Ermutigung an! Auch wer Gott vertraut, braucht manchmal Ermutigung. Wer fährt schon gern durchs „Wasser“?! Wenn wir erfolglos sind, Schwierigkeiten erleben, kritisiert werden, wenn wir zweifeln – dann braucht es so ein Schild: „Es ist richtig. Mach weiter. Du bist auf dem richtigen Weg.“ Im Leben kommt es dann und wann auf den nötigen Zuspruch an! Wer hat dich zuletzt ermutigt? Wen hast du ermutigt?


Lass dich nicht entmutigen! Das glaubte Nehemia. Lass dich nicht entmutigen! Das hat Nehemia in seinem Leben gelernt, als er diese Aufgabe übernahm. Er rechnete damit: man kann Entmutigung überwinden. Lass dich nicht entmutigen! Oder besser: Bleibe nicht entmutigt! Denn entmutigt werden wir. Das lässt sich nicht vermeiden.


Was machst du, wenn dir seelisch die Puste ausgeht? Lässt du dich leicht entmutigen? Gibst du schnell auf? Deine persönliche Geschichte - die Geschichte deines Lebens ist auch eine Geschichte von unerreichten Zielen, unerfüllten Wünschen, abgebrochenen Vorhaben, frustrierten Plänen und verschütteten Sehnsüchten. Das ist Teil von uns. Manchmal ist es richtig und notwendig, aufzugeben. Manchmal aber auch nicht! Christen brauchen Ermutigung: Nach meiner Meinung kann es nur gut für euch sein, wenn ihr nun endlich mit der Sammlung beginnt, wie ihr es euch seit einem Jahr vorgenommen habt. Nur solltet ihr diesmal die Sache auch tatsächlich zu Ende führen, damit es nicht bei guten Vorsätzen bleibt. 2 Kor 8,10f Laßt also nicht nach in eurem Bemühen, Gutes zu tun. Es kommt eine Zeit, in der ihr eine reiche Ernte einbringen werdet. Gebt nur nicht vorher auf! Gal 6,9 Jak 1,2-4


  1. Negative Gedanken entmutigen - bitte Gott um Hilfe.
    3,33-35

Und er spottete über die Juden. (...) Was machen die ohnmächtigen Juden? Wollen sie „Jerusalem“ für sich befestigen? Wollen sie „zum Opfer“ schlachten? Wollen sie es heute vollenden? Wollen sie die Steine aus den Schutthaufen wieder zum Leben bringen? Sie sind doch verbrannt! (...) Was sie auch bauen mögen - wenn ein Fuchs „daran“ hinaufspringt, reißt er ihre Steinmauer ein! Es sind nur Worte und Gedanken. Doch Gedanken und Worte haben Macht. Nehemia weiß darum und nimmt den Spott sehr ernst (36f). Was aber ist an diesem Spott so gefährlich? Er ist zum Teil wahr. Es stimmte: die Juden waren ein ohnmächtiges, d.h. ein schwaches Volk. Das Baumaterial war z.T. nicht mehr brauchbar. Solche negativen Gedanken, vernichtende Kritik, Spott, Zweifel kommen manchmal von anderen. Häufige begegnen sie uns aber auch in Form von Selbstgesprächen: Gib‘s auf! Das schaffst du sowieso nicht! Das bringt doch nichts! Die Sache ist doch sinnlos! Was du dir vorgenommen hast, ist ein paar Nummern zu groß für dich!


Negative Gedanken können uns daran hindern, Gott zu gehorchen oder etwas für Ihn zu wagen. Petrus sagte: Herr, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Lk 5,5 Jesus bat seine Jünger, den hungrigen Leuten zu essen zu geben: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie aber sagen zu ihm: Wir haben nichts hier als nur fünf Brote und zwei Fische. Matth 14,16f Als der Herr Jeremia in den Dienst als Prophet rief, sagte er: Ich bin zu jung! Jer 1,6 Mose sagte Ach, Herr! Ich bin kein redegewandter Mann, weder seit gestern noch seit vorgestern, noch seitdem du zu deinem Knecht redest; denn unbeholfen ist mein Mund und unbeholfen meine Zunge. 2 Mo 4,10


Gott sagt uns in seinem Wort Verachte nicht den Tag des geringen Anfangs! Das bedeutet: erwarte nicht zu viel auf einmal; erkenne das Gute auch in den ganz kleinen Fortschritten; lass dich nicht so schnell entmutigen! Petrus überwand seine negative Haltung durch ein „aberAber auf dein Wort will ich. Lk 5,5 Zu Jeremia sagte der Herr Sage nicht: Ich bin „zu“ jung. (...) Denn ich bin mit dir... Jer 1,7 Und Mose hörte Ich will mit deinem Mund sein und dich unterweisen, was du reden sollst. 2 Mo 4,12 Jesus ließ den Einwand seiner Jünger, sie hätten nicht genug zu essen, nicht gelten: Matth 14,19f. Wer sich etwas Gutes vornimmt, muss auch mit Widerstand, Schwierigkeiten und negativen Gedanken rechnen. Hast du gelernt, dich nicht so schnell entmutigen zu lassen - Entmutigung zu überwinden?


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Wer hat nie Probleme mit negativen Gedanken? Wer sich nichts vornimmt, nichts glaubt, nichts hofft, sich für nichts einsetzt und wer jedes Wagnis scheut. Doch wer gegen den Strom schwimmt, wer glaubt, und hofft, der wird angefochten. Jesus erlebte Widerstand und Kritik während seines ganzen Weges – bis zum Kreuz. Doch er wurde für uns und für Millionen zum Sinnbild des Überwinders. Satan ist gegen uns Christen! Er will negative Gedanken und Entmutigung in unsere Herzen säen. Er will uns behindern! Einmal sagte Jesus zu Petrus: Weiche hinter mich, Satan! Matth 16,23 Es war nur ein Wort, ein Gedanke – doch Jesus ließ sich nicht täuschen. Wir sollen uns auch nicht täuschen!


Höre, unser Gott, wie wir zum Gespött geworden sind... 3,36 Nehemias Gebet zeigt die Realität: Wir sind in einem geistlichen Kampf! Darum, gib Acht, welchen Gedanken du Raum gibst 2 Kor 10,4f. Nehemia wehrte den Anfängen. Seine Reaktion macht deutlich: Unterschätze nicht diese negativen Gedanken. Wie oft haben wir schon erlebt, dass eine einzige passende Bemerkung – ein einziges Wort reichte, uns zu verunsichern und zu entmutigen. Gott hilft, wenn wir uns Ihm zuwenden: Phil 4,8.


  1. Furcht entmutigt - suche Unterstützung.
    4,1-3+5-8

Und als ich ihre Furcht sah, machte ich mich auf und sprach zu den Vornehmen und Ratsherren und dem übrigen Volk: Fürchtet euch nicht vor ihnen; gedenkt an den Herrn, der groß und furchtbar ist, und streitet für eure Brüder, Söhne, Töchter, Frauen und Häuser! 4,8 Der Kreis der Feinde vergrößert sich. Jetzt beten alle – bewaffnen sich – brauchen Zuspruch – lassen sich segnen. Furcht ist ein sehr erfolgreicher Entmutiger. Jesus hat seine Jünger darauf vorbereitet: Matth 10,16-20+26-33.


Wie oft lassen Menschen sich von Angst entmutigen, das Richtige zu tun. Was denken die anderen, wenn ich jetzt bete? Was sagen die Kollegen, wenn ich ihre Witze kritisiere? Was sagen meine Verwandten, wenn ich mich taufen lasse? Gefährlich wird es für dich, die allein bleiben, isoliert sind, ohne Rückhalt sind. Angst zu haben ist nicht das Schlimme. Wenn Angst mein Leben diktiert – das ist schlimm!


  1. Überforderung entmutigt - lass dir mal helfen.
    4,4.13+14

Und ich sprach zu den Vornehmen und Ratsherren und zum übrigen Volk: Das Werk ist groß und weit, und wir sind auf der Mauer weit verstreut und fern voneinander. Woher ihr nun die Posaune tönen hört, dorthin sammelt euch zu uns. Unser Gott wird für uns streiten. 4,13f Körperliche und seelische Erschöpfung frisst irgendwann jede Motivation auf. Körperliche Erschöpfung macht pessimistisch. Nicht wenige ausgebrannte Menschen zählen als eine Ursache ihrer Not die große Leistungsfähigkeit – immer 100 Prozent geben. „Die Länge trägt die Last.“ Mose musste lernen zu delegieren. Elia musste sich mal gründlich ausschlafen. Das ist vernünftig. Das ist heilsam.


Wenn ich Nehemias Erfahrung bedenke, stell ich fest: Allein geh ich unter! Ich brauche andere. Und andere brauchen mich. Und wir alle brauchen Gott und seinen Segen. Pessimismus ist ansteckend, aber Zuversicht auch. Es ist kein Geheimnis, aber oft wird es vergessen: Loben, Danken und Gutes Anerkennen stärkt Menschen. Praktisch bedeutet das: Mütter und Väter brauchen Ermutigung in der Erziehung. Hausfrauen brauchen Ermutigung und Anerkennung für ihre Arbeit, die nie aufzuhören scheint. Ehepaare brauchen Ermutigung in kleinen und großen Ehekrisen nicht zynisch zu werden, nicht aufzugeben, trotzdem zu hoffen und zu glauben für den anderen und an den anderen. Kinder brauchen ganz viel Ermutigung – ganz oft. Jugendliche auch. Alleinerziehende – wer ermutigt sie? Arbeitslose, Kranke, Pflegende, Behinderte, ältere Menschen?


Ich möchte vom Eisberg lernen: er lässt seine Richtung nicht vom Wind bestimmen. Die verborgene Wasserströmung gibt ihm seine Richtung. Ein Eisberg kann gegen den Wind und den Sturm schwimmen, weil 9/10 von ihm unter Wasser ist. Machs dem Eisberg nach: Geh deinen Weg im Vertrauen auf den Gott, der dir sein Wort gibt: Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst. (Josua 1,9)


Amen



Baptisten Nordenham | Zoar-Kapelle | 26954 Nordenham | Friedrich-Ebert-Str. 65   
Gottesdienst: So 10:00

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